Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Das feine Zirpen einer Dunkelziffer
Innovatives Kino kurz, AT 2023, Schwarzweiß, 10 min., kein Dialog
Diagonale 2024

Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Vera Sebert
Musik: Thelonious Hamel
Produzent:innen: Vera Sebert
Produktion: Vera Sebert

 

Es raunt, flackert und flirrt in diesem schwarzweißen Insekten-Porträt, das begleitet wird von einer unheilverheißenden Komposition. Die kurze Begegnung mit dem „Ungeziefer“ weckt Assoziationen zu Horror und Science-Fiction – und konfrontiert uns mit Projektionen und inneren Ängsten.

Technoid und bedrohlich raunt es in Vera Seberts schwarzweißem Insekten-Porträt. Winzige Tiere blitzen auf, um alsbald wieder zu verschwinden, Makroaufnahmen zeigen feine Haare und filigrane Flügel. Sebert spielt mit den Ängsten und der Abscheu, die Motten, Fliegen und anderes „Ungeziefer“ oft auslösen. Gleichzeitig erlaubt der Film eine Reflexion über Motive, die aus dem Horrorsegment allzu bekannt sind: undurchsichtige, unsichtbare Angreifer, auf die Pelle rückend und nie zu erwischen. Thelonious Hamels unheilverheißende Tonkomposition treibt diese Projektionen auf die Spitze. Das feine Zirpen einer Dunkelziffer setzt auf Konfrontation und öffnet darin einen besonderen ästhetischen Raum, der im Flackern und Flirren eine Begegnung erlaubt. Dem Gewimmel und seiner fremdartigen Schönheit ausgesetzt, ist zwischen Wonne und Grauen für die Zuschauer:innen alles möglich. (Carolin Weidner)

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