Diagonale
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Bonjour Tristesse
Spielfilm, US/GB 1958, Farbe, 94 min., eOF
Diagonale 2019

Regie: Otto Preminger
Buch: Arthur Laurents, Françoise Sagan
Darsteller:innen: Jean Seberg, Deborah Kerr , David Niven
Kamera: Georges Périnal
Schnitt: Helga Cranston
Musik: Georges Auric

 

Die 17-jährige Cécile (Jean Seberg) verbringt den Sommer mit ihrem Vater an der Côte d’Azur. Françoise Sagans Roman diente als Vorlage des amerikanischen Technicolor- Klassikers. Nur acht Jahre trennen Bonjour Tristesse von Strascheks Film über das Schicksal einer alleinerziehenden Mutter. Zwei Regisseure mit österreichischen Wurzeln erzählen von Weiblichkeitsbildern des modernen Kinos und ihrer Kurlturgeschichte.

Die 17-jährige Cécile verbringt wie jedes Jahr den Sommerurlaub mit ihrem Vater in einem Haus am Meer an der Côte d’Azur. Mit dem Studenten Philippe erlebt sie schließlich ihre erste große Liebe. Auch Raymond, ihr Vater, hat, wie gewöhnlich, eine Gespielin bei sich: Sie heißt diesmal Elsa und ist jung und attraktiv. Kompliziert wird die Situation erst, als unerwartet Anne aus Paris eintrifft, eine alte Freundin von Raymond und erfolgreiche Karrierefrau.
Otto Preminger inszenierte dieses packende Melodram nach dem gleichnamigen Roman von Françoise Sagan, der 1954 zum Weltbestseller wurde und die bis dahin völlig unbekannte 18-jährige Autorin auf einen Schlag berühmt machte. Mit Bonjour Tristesse gelang auch der jungen Jean Seberg in der Rolle der verwöhnten Cécile der internationale Durchbuch. Jean-Luc Godard übernahm zwei Jahre später in seinem Debüt À bout de souffle (1960) nicht nur den skizzenhaften Stil Premingers, sondern auch Jean Seberg als weiblichen Star.

Vielleicht war „Bonjour tristesse“ ein so überwältigender Erfolg, weil alles so radikal neu war: der Stil, die Autorin, das Thema, wie Manifest gewordene Vorausahnung der ein Jahrzehnt später ausbrechenden Emanzipationsbewegung. Sicher half die literarische Leichtigkeit, mit der das damals unfassbare Thema der weiblichen Selbstbestimmung behandelt wurde.
(Sibylle Berg im Nachwort zu Françoise Sagan: Bonjour tristesse, Ullstein, Berlin 2017.)

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