Diagonale
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Free Lunch Society - Komm Komm Grundeinkommen
Dokumentarfilm, AT/DE 2017, Farbe, 95 min., OmdU
Diagonale 2017

Regie, Buch: Christian Tod
Kamera: Lars Barthel, Joerg Burger
Schnitt: Cordula Werner, Elke Groen
Originalton: Peter Rösner
Musik: Peter Rösner
Sounddesign: Peter Rösner
Produzent:innen: Arash T. Riahi, Karin C. Berger, Robert Cibis, Lilian Franck
Produktion: Golden Girls Filmproduktion
Koproduktion: OVALmedia Köln

 

Was würdest du tun, wenn für dein Grundeinkommen gesorgt wäre? Christian Tods Dokumentarfilm folgt der Vision vom Bedingungslosen Grundeinkommen. Angesiedelt zwischen Bewegungsfilm und Science-Fiction-Utopie entwirft Free Lunch Society das höchst verlockende Szenario eines (durchaus finanzier- und umsetzbaren) gesellschaftlichen Paradigmenwechsels, der die Welt grundlegend verändern könnte.

Wir schreiben das 24. Jahrhundert, Jean-Luc Picard erklärt, dass das Streben nach Besitztümern schon längst hinter uns liegt. Doch in Wahrheit ging es ja nie um Materielles – es ging immer um Macht. Assoziativ an Star Trek anknüpfend beschäftigt sich Free Lunch Society mit der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens – der Umverteilung der Ressourcen auf jeden Einzelnen. Die Grundfrage, die es zu lösen gilt, ist eine kulturelle, ein tief sitzendes Misstrauen, aufbauend auf der abschätzigen Gleichung, dass die ominösen „anderen“ die Situation ausnutzen würden – die faulen Tiere vs. die Schlauen und Mächtigen, die es besser wissen.
Mit Einschätzungen von jahrelangen Fürsprecher/ innen des Grundeinkommens wie Götz Werner (Gründer der Drogeriemarktkette dm) und Daniel Häni von der Schweizer BG-Volksinitiative legt Christian Tods Film Argumente und Fakten zur Umsetzung der Idee nahe und erzählt in einer weiten Reise, die von den Ölfeldern Alaskas über Denkfabriken in Washington bis in die namibische Wüste führt, von Experimenten, die bislang kaum Beachtung gefunden haben. Die Schilderungen überzeugender Denker/innen wechseln sich ab mit historischen Aufnahmen und popkulturellen Referenzen – ein Film mit einer klaren Mission: Angesiedelt zwischen Bewegungsfilm und Science-Fiction-Utopie entwirft Free Lunch Society das höchst verlockende Szenario eines (durchaus finanzier- und umsetzbaren) gesellschaftlichen Paradigmenwechsels, der die Welt grundlegend verändern könnte – und wird, wenn man Picard Glauben schenken darf.
(Katalogtext, cw)

Visionäres Reformprojekt, neoliberale Axt an den Wurzeln des Sozialstaates oder sozialromantisches linkes Utopia? Je nach Art und Umfang zeigt das Grundeinkommen sehr verschiedene ideologische Gesichter. Entscheidend ist das eigene Menschenbild, welche Seite der Medaille man sieht: Inaktivität als süsses Gift, das die Menschen faul und träge macht, oder Freiheit von materiellen Zwängen als Chance, für sich selbst und für die Gemeinschaft. Brauchen wir tatsächlich die Peitsche der Existenzangst, um nicht faul und träge vor dem Fernseher zu verkommen? Oder gibt nicht die Erwerbsarbeit unserem Leben Sinn und sozialen Halt? Weil wir es seit Jahrhunderten nicht anders kennen und nie die Freiheit hatten, es anders zu versuchen?
(Produktionsnotiz)

Talk
Freitag, 31. März, 17.30 Uhr, Minoriten Graz
Ergänzend zum Screening und in Kooperation mit Diözese Graz-Seckau und DOCS findet in den Minoriten Graz eine Diskussion inklusive Free Lunch statt.

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