Ars Moriendi oder die Kunst des Lebens
Dokumentarfilm kurz, DE 2018, Farbe, 30 min., OmeU
Diagonale 2018
Regie, Originalton: Kristina Schranz
Buch: Kristina Schranz, Caroline Spreitzenbart
Darsteller:innen: Rosemarie Achenbach
Kamera: Caroline Spreitzenbart
Schnitt: Gaby Kull-Neujahr (bfs)
Weitere Credits: Producer: Marie Freund
Mischung: Gerhard Auer
Color Grading: Jürgen Pertack
Produzent:innen: HFF München
Produktion: HFF München
Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm 2018
Rosemarie Achenbach ist 93 Jahre alt und schreibt an einer Doktorarbeit über die Philosophie des Todes. Dennoch handelt dieses Porträt weder vom Anfang noch vom Ende, sondern vielmehr von der Emanzipation und den selbstbestimmten Wegen, das Dazwischenliegende zu gestalten.
Mit 93 Jahren schreibt Rosemarie Achenbach an einer Doktorarbeit über den Tod. Das abgebrochene Studium nahm die Zeitzeugin des Zweiten Welt kriegs nach dem Tod ihres Mannes wieder auf – von patriarchalen Strukturen in der eigenen Biografie erzählt sie charismatisch wie unaufgeregt. Immer wieder legt sich ihre Stimme als eigenständige Audiospur über die Bilder, und so scheinen sich in der Montage die zeitlichen Ebenen für kurze Momente aufzulösen. In ruhigen Einstellungen folgt ihr die Kamera behutsam, setzt sie in unterschiedliche Relationen zum Raum. Fast beiläufig zeigt dieses Porträt zwischen Hörsaal, bunten Tapeten und Familienbildern, was Emanzipation und Selbstbestimmung bedeuten können. Ars Moriendi oder die Kunst des Lebens ist der zweite Film, den Kristina Schranz in enger Zusammenarbeit mit Caroline Spreitzen bart realisiert hat.
(Katalog, jk)