Kopie aus dem Bundesarchiv
Dokumentarfilm kurz, AT 2015, Farbe, 3 min., OmeU
Diagonale 2016
Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Fridolin Schönwiese
Weitere Credits: Stimme: William Ndombasi,
Produktionsassistenz: Elisabeth Streit
Produzent:innen: Fridolin Schönwiese
Produktion: Fridolin Schoenwiese
Romantisches Bergpanorama, Großeltern in Tracht, spielende Kinder in unberührter Natur – unterlegt mit Glockenläuten und Vogelgezwitscher – in verklärender Zeitlupe. Zwischen die 8mm-Amateuraufnahmen schieben sich Fragmente eines Dokuments aus dem deutschen Bundesarchiv. Ein in nüchterner Sprache verfasstes und im steirischen Dialekt vorgelesenes Behördenschreiben rückt die Familienbilder in ein neues Licht.
Fridolin Schönwiese erforscht die ideologischen Verstrickungen seiner Familie mit dem NS-Regime und nutzt die arkadischen Ikonografien des Heimatfilms, der über Geschichte und Verantwortung hinwegzutäuschen versuchte. Eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Mechanismen der Legitimierung – und mit Trugbildern einer heilen Welt, an der Hitlers Herrschaft nur scheinbar spurlos vorbeigegangen ist.
(Katalogtext, mk)
schoenwiese.mx