Diagonale
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Schlagerstar
Dokumentarfilm, AT 2013, Farbe, 90 min., OmeU
Diagonale 2013

Regie: Marco Antoniazzi, Gregor Stadlober
Buch: Marco Antoniazzi, Gregor Stadlober
Darsteller:innen: mit: Marc Pircher, Manfred Wagner, Franz Wolf u.a.
Kamera: Marco Antoniazzi
Schnitt: Niki Mossböck
Originalton: Gregor Stadlober
Sounddesign: Philipp Kemptner
Produzent:innen: Nina Kusturica, Eva Testor
Produktion: Mobilefilm Produktion

 

Publikumspreis 2013
Beliebtester Film des Jahres


Wer will heute feiern? Hände in die Höh’! Auch nach zwanzig Jahren hat sich Unterhaltungsmusiker Marc Pircher Charme und Natürlichkeit bewahrt, was ihm die Fans mit Treue und Plattenkäufen vergelten. Schlagerstar ist dabei, wenn Pircher Bühnen und Herzen gleichermaßen einnimmt. Aber auch, wenn er für Fotos posiert und am Plattentisch die Werbetrommel rührt. Schlager ist Traumschmiede und lukratives Business zugleich, ambivalent und vereinnahmend. Ein intelligentes Porträt mit Ohrwurmgarantie.

Katalogtext Diagonale 2013:

Wer will heute feiern? Hände in die Höh’! Egal ob Wirtsstube, Bierzelt oder Luxusliner – Schlagerstar Marc Pircher ist auf allen Bühnen zu Hause. Selbst in Zeiten weltweit rückgängiger Plattenverkäufe ist die Goldene Schallplatte bei seinen Releases Pflichtprogramm, Platin keine Seltenheit. „Mit meiner Musik kann man wenigstens überleben“, entgegnete er seinen Kritiker/innen bei der Verleihung der Amadeus Awards – und erntete selbst von diesen für die ehrlichen Worte Anerkennung. Zwischen den beinahe täglichen Auftritten schüttelt Pircher Hände, posiert für Fotos, gibt Interviews und hält das Business am Laufen. „Der Marc“ ist eben mehr als bloß Musiker, „der Marc“ ist ein immer wiederkehrender Freund.

Auch nach zwanzig Jahren im Geschäft attestieren ihm seine treuen Anhänger/innen absolute Verlässlichkeit. Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit: Pircher geizt weder für das enthusiastische Publikum noch für sein schönes Österreich mit Lob. „So wird das immer sein“, schwört er im gleichnamigen Schunkelhit: Feelgood-Sound trifft auf Heimatliebe und latente EU-Kritik, die Menge johlt. Auch das ist Teil der Marke Pircher.

Neutral, jedoch immer nah an der Person begleiten Marco Antoniazzi und Gregor Stadlober den erfolgreichen Schlagerstar bei der Ausübung seines Traums – weder belächelnd noch idealisierend. Wie nebenbei legen sie dabei auch die streitbaren, ambivalenten Seiten der glitzernden Schlagerwelt offen und gewähren Einblicke in das lukrative Geschäft mit der immerzu heilen Fassade. Lächeln, lächeln, gute Laune. Um hier Erfolge zu feiern, bedarf es harter, steter Arbeit und punktgenauen Managements. Da wirkt es beinahe beruhigend, wenn selbst der Vollblutprofi zumindest in intimen Momenten an Gefasstheit einbüßt: „Noch eine Platte, dann ist’s genug“, sagt Pircher einmal sichtlich entnervt. Beim späteren Auftritt scheint all das vergessen. Hundert Prozent Bühnenpräsenz, hundert Prozent Stimmung. Es ist kein Zufall, dass Marc Pircher auch heute noch an der Spitze der Schlagercharts reüssiert. Ein Film mit Ohrwurmgarantie. (red)

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