Abstillen
Innovatives Kino kurz, AT 2023, Schwarzweiß, 5 min., OmeU
Diagonale 2024
Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Originalton: Christiana Perschon
Produzent:innen: Christiana Perschon
Produktion: Christiana Perschon
Christiana Perschon filmt sich selbst und ihre milchgebenden Brüste. Die Muttermilch spritzt auf die Linse. Die Kamera wird körperlich. Dass Bilder stillender Brüste nicht zum Inventar des Kinos gehören, sagt viel aus und verleiht der ausgestellten Intimität körperpolitische Bedeutung.
Ein 8mm-Homemovie als Körperkino und radikal-subjektive Selbsterfahrung. Christiana Perschon filmt sich selbst und ihre milchgebenden Brüste in einem vierfachen Splitscreen. Die auf die Linse gespritzte Muttermilch rinnt durchs Bild. Perschons Kind greift nach Brust und Kamera zugleich. Wo sich eine Entfremdung zwischen dem eigenen Körper und den eigenen Bildern anbahnte, gibt es plötzlich Annäherung: Die Kamera wird körperlich, sie muss genährt werden. Der Titel verweist auf die Entwöhnung von der Brusternährung. Wo sich aber der Körper des Kindes entwöhnt, gewöhnt sich der Kamerablick an die hervorschießende Milch. Dass Bilder stillender Brüste nicht zum Inventar des Kinos gehören, sagt viel aus, und das verleiht der ausgestellten Intimität auch körperpolitische Bedeutung. (Patrick Holzapfel)