Tokyo
Innovatives Kino kurz, AT 2013, Farbe, 10 min.
Diagonale 2014

Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Dietmar Brehm
Weitere Credits: Videographie: Bertram Hellermann
Produzent:innen: Dietmar Brehm
Produktion: TMM Production
„Tokyo ist eine Reise ins Kaiserreich von Schwarz und Weiß und five-hundred shades of grey“ (Stefan Grissemann). Im Negativbildverfahren montiert Dietmar Brehm stark verlangsamte Aufnahmen aus gefundenem Footage. Schemen-, bisweilen gespensterhafte Blicke und Körper interagieren, kopulieren, dominieren und unterwerfen einander zum wiederkehrend erklingenden metallischen Schellenkranz. Kino als Fetisch – Tokyo, mon amour.
www.sixpackfilm.comKatalogtext Diagonale 2014:
Über Schwarzbild erklingt das metallische Klirren eines
Schellenkranzes. Nach wenigen Sekunden erscheint das
Negativbild eines Gesichts, maskengleich und gespensterhaft,
vermeintlich zur bloßen Oberfläche verdammt. Gewohnt
kontrastreich fokussiert Dietmar Brehm Köpfe und Blicke aus
gefundenem Footage, das er durch Verlangsamung sowie durch
Veränderung des Bildausschnitts manipuliert. Bewegungen
werden angedeutet und verlieren im Verfremdungsprozess
ihre Eindeutigkeit. Ohne Frage suggerieren sie latente Gewalt,
bleiben aber atmosphärisch von Zügellosigkeit und Lust
gesättigt – ein Spannungsfeld, das sich wie ein roter Faden
durch das filmische Werk Brehms zieht: Blicke und Körper
interagieren, kopulieren, dominieren und unterwerfen einander.
Kino als Fetisch – Tokyo, mon amour. (red)