Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Macht Energie
Dokumentarfilm, AT 2014, Farbe, 91 min., OmeU
Diagonale 2015

Regie: Hubert Canaval
Buch: Hubert Canaval, Corinna Milborn
Darsteller:innen: mit Robert Thompson, Rob Huebert, Henrik Paulitz, Jessica Ernst u. a.
Kamera: Dani Purer, Leni Lauritsch
Schnitt: Paul M. Sedlacek, Birgit Foerster
Originalton: Eckerhard Braun, Norbert Bichler, Emanuel Danesch, Hjalti Bager-Jonathansson, Roland Winkler, Claus Benischke, Joe Knaur, Eric Spitzer
Sounddesign: Birgit Obkirchner
Produzent:innen: Helmut Grasser
Produktion: Allegro Film

 

Atomkatastrophen, Kriege um Öl und Gas, Klimawandel und ein stetig wachsender Energiebedarf: Unsere Welt ist an einem Scheidepunkt angelangt, „weiter wie bisher“ ist keine Option. Doch wie können wir unseren Energiebedarf decken, ohne uns dabei selbst zu ruinieren? Gibt es sauberen Strom und effiziente Technik – und wenn ja, warum verwenden wir sie dann nicht? Oder anders gefragt: Wie viel ist uns das alles wert? (Produktionsmitteilung)
www.machtenergie.at, www.thimfilm.at

Katalogtext Diagonale 2015:
Alaska, klirrende Kälte, eine Gruppe rangelnder Eisbären. Es ist ein trügerisches Idyll, das Hubert Canaval und Corinna Milborn an den Beginn von Macht Energie stellen. Noch vor vierzig Jahren nämlich, so erzählt ein Umweltaktivist, waren Eisbären nicht hier, sondern weit draußen anzufinden, im „ewigen“ Eis. Mit der Klimaerwärmung verloren sie ihren natür­ lichen Lebensraum. Im globalen Energie­Ranking gelten die damit in Verbindung stehenden fossilen Brennstoffe dennoch als state of the art. Und das, obwohl sich auch Menschen welt­ weit mit den Folgen des exzessiven Öl­ und Gasverbrauchs konfrontiert sehen. Selbst die viel gepriesene Wasserkraft vermag Lebensräume nachhaltig zu zerstören. Was wären also die Alternativen?

Canaval und Milborn spüren den unterschiedlichen, teils hochkomplexen Methoden der globalen Energieproduktion nach – einer Industrie, die längst keiner Gemeinnützigkeit, sondern (monetärer) Macht verpflichtet scheint. Dabei docken sie an persönliche Biografien von Expert/innen, Visionär/innen und unmittelbar Betroffenen an, Animationsminiaturen ver­ mitteln indes die hard facts. So werden latent subjektive Sichtweisen verschränkt: von der Kritik eines Arztes an der kanadischen Sandölgewinnung über die Hinwendung zur er­ neuerbaren Energie im österreichischen Murau bis zur Verteidi­gung der Arktis­-Ölbohrungen durch die russische Gazprom. Es sind emotional aufgeladene „Energie­Geschichten“, die wenig optimistisch stimmen. Das Bild eines einsam auf einer Eisscholle treibenden Eisbären fungiert da wie ein Beleg für das am Filmbeginn zitierte Gesetz von Murphy:„Whatever can go wrong, will go wrong.“ (sh)

Das Beeindruckendste an der Arbeit zu dem Film war, dass einem wirklich die Augen geöffnet wurden über eine enorme Abhängigkeit von eigentlich sehr wenigen und sehr, sehr großen Konzernen, in der wir stecken – und an deren Tropf hängen wir in Sachen Energieerzeugung. Die positive Seite war, dass wir Menschen getroffen haben, die sich davon befreit haben, und wir sehen konnten, dass das tatsächlich möglich ist. Und ich glaube, das ist auch die Hauptbotschaft des Filmes: sich zu befreien aus dieser Abhängigkeit und selbst Energie zu machen. (Corinna Milborn)

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