Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Babooska
Dokumentarfilm, AT/IT 2005, Farbe, 100 min., OmdU
Diagonale 2022

Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Buch: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Darsteller:innen: Babooska Gerardi, Michele Pellegrini, Azzurra Gerardi, Marina de Vincentis, Cicco Gerardi u. a.
Kamera: Rainer Frimmel
Schnitt: Tizza Covi
Originalton: Tizza Covi
Produzent:innen: Rainer Frimmel
Produktion: Vento Film

 

Der zweite gemeinsame Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, Babooska, folgt der gleichnamigen jungen Artistin, die mit einem Wanderzirkus durch Italien zieht. Ein Jahr lang reisten die Regisseur*innen mit, entstanden ist ein Roadmovie über modernes Nomad*innentum. Bei der Diagonale 2006 wurde Babooska als bester österreichischer Dokumentarfilm mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet.

Der zweite gemeinsame Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, Babooska, folgt der gleichnamigen jungen Artistin, die mit einem Wanderzirkus durch Italien zieht. Ein Jahr lang reisten die Regisseur*innen mit, entstanden ist ein Roadmovie über modernes Nomad*innentum. Bei der Recherche zu Babooska lernten sie ihren späteren Protagonisten Tairo kennen, dem sie den Film Mister Universo widmeten. Babooska feierte auf der Berlinale 2006 im Forum des jungen Films seine internationale Premiere und bekam den Preis für den besten Debütfilm. Bei der Diagonale 2006 wurde Babooska als bester österreichischer Dokumentarfilm mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet.
(Katalogtext)

Babooska erzählt in Episoden vom alltäglichen Existenzkampf moderner Nomad*innen in Italien. Im Zeitraum eines Jahres wird die junge Artistin Babooska, die mit ihrer Familie einen Wanderzirkus betreibt, auf ihrer Odyssee durch entlegene Ortschaften Italiens begleitet. Der Film wirft einen ungeschminkten Blick hinter die Kulissen eines Mikrokosmos am Rande der Gesellschaft – abseits gängiger Klischees, ohne Kommentar, ohne Interviews. Tizza Covi und Rainer Frimmel beschreiben melancholisch humorvoll nicht nur die aussterbende Lebensweise von modernen Nomad*innen, sondern den allgemein menschlichen Zustand des Unterwegsseins, zwischen einer glorreichen Vergangenheit und einer unsicheren Zukunft, zwischen dem Zweifel und der Hoffnung, dass das Leben doch immer so sein möge wie ein voller „moderner, gut geheizter Zirkus“.
(Produktionsnotiz Vento Film)

Ein Ansporn für mich, diesen Film zu machen, bestand auch darin, dass das Thema Zirkus für mich früher mit zahlreichen Klischees besetzt war. Als ich den Zirkus dann aber für mich entdeckte, öffnete sich mir eine Welt, die ganz anders war als erwartet. Es interessiert mich sehr, diese Seiten jenseits der Klischees zu zeigen. Wir haben in unseren Arbeiten eine besondere Vorliebe für das Alltägliche und finden darin oft das Außergewöhnliche.
(Tizza Covi)

Subtile Beobachtung, präzis-atmosphärische Bildgestaltung, Erzählen durch Situationen und Bilder. Ein klarer dokumentarischer Blick, eine kluge, in sich geschlossene Dramaturgie. Nichts ist hier spektakulär – alles wird hier sehenswert. Babooska erzeugt eine wunderbare atmosphärische Nähe zu einem zeitgenössischen europäischen Alltag der nomadisierenden Sesshaftigkeit.
(Jurybegründung, Großer Diagonale-Preis Bester Dokumentarfilm 2006)

Die unbestechliche Kamera wird beinahe zu einem Teil der Familie, einem entfernten Verwandten, den man nicht allzu gut kennt, dem man aber gelernt hat zu vertrauen. Ruhig und statisch, wenn man Zeit hat, wenn man sich unterhält, in Bewegung immer dann, wenn Eile geboten ist, Unerwartetes geschieht. Sie kommt den Protagonisten nicht zu nahe, lässt ihnen Luft zum Atmen. Und trotzdem fühlt man – ohne die falsche Sentimentalität vieler Dokumentarfilme, die verzweifelt versuchen, sich mit den Porträtierten auf eine Stufe zu stellen – mit Babooska und ihrer Familie mit. Vielleicht sind zwei Menschen, eine kleine „filmmaking army of two“ (Produktion, Buch, Regie, Ton, Kamera, Schnitt), notwendig, um mit ihren verschiedenen Sichtweisen diese schöne Mischung aus Empathie und Distanz herstellen zu können. Babooska ist ein Roadmovie ohne kitschige Reisebilder.
(Günter Pscheider, berlinale.de)

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