Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der Onkel/The Hawk
Spielfilm, AT/DE 2022, Farbe, 105 min.
Diagonale 2022

Regie: Helmut Köpping, Michael Ostrowski
Buch: Michael Ostrowski, Helmut Köpping
Darsteller:innen: Anke Engelke, Michael Ostrowski, Simon Schwarz, Hilde Dalik, Elisea Ostrowski, Maris Ostrowski, Gerhard Polt, Barbara Meier, Mechthild Grossmann, Lisa Lena Tritscher, Florian Köhler, uvm.
Kamera: Wolfgang Thaler
Schnitt: Alarich Lenz
Originalton: Didi Zuson
Musik: Zebo Adam
Sounddesign: Matz Müller, Erik Mischijew, Thomas Pötz
Szenenbild: Verena Wagner
Kostüm: Martina List
Produzent:innen: Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Klemens Hallmann, Marc Hansell, Florian Gebhardt
Produktion: Lotus-Film
Koproduktion: Hallmann Entertainment Company Film House Germany (DE) Gebhardt Productions

 

Als der Bruder ins Koma fällt, nistet sich der seit Jahren verschollene Mike (Michael Ostrowski in einer Doppelrolle!) bei der Schwägerin und ihrer Familie ein. Doch mit Mike, der gekommen ist, um zu helfen – vor allem sich selbst –, zieht nicht nur das Chaos ein. Der Onkel/The Hawk ist ein wildes Genrespiel, in dem jede Moral mit dem Ford Escort gegen die Wand gefahren wird. Starbesetzt – Michael Ostrowski, Anke Engelke, Gerhard Polt, Simon Schwarz, Hilde Dalik
u. a. – kommt es zum Showdown im Gag-Stakkato. Lucky Strike for Lucky Mike. Oder anders formuliert: The eagle has landed!


Als Sandro (Michael Ostrowski) beim Fußballspielen mit seinem Sohn plötzlich ins Koma fällt, hinterlässt er in seiner Familie und seiner Villa eine Lücke, in der sich der seit Jahren verschollen geglaubte Bruder Mike (ebenfalls Michael Ostrowski) wie der Habicht im Hühnerstall niederlassen will. „Es ist alles nur eine Frage des richtigen Timings“ – über den Rückspiegel wirft er noch ein komplizenhaftes Augenzwinkern durch die vierte Wand, und los geht’s im Ford Escort. Als Erster entdeckt Sohnemann Niki (Maris Ostrowski), der sich die Schuld am Zustand des Vaters gibt, den in elegante Bryan-Ferry-Coolness gekleideten Onkel am Pool. Trophy Wife Gloria (Anke Engelke) ist über das Wiedersehen mit dem dandyhaften Spieler, mit dem sie eine Vorgeschichte verbindet, sichtlich erschüttert. Aber für Tochter Stefanie (Elisea Ostrowski) ist weder der wiederaufgetauchte Onkel noch der kranke Vater Anlass, den Teenie-Kleinkrieg mit der Mutter fallen zu lassen.
Mike ist gekommen, um zu helfen – zunächst vor allem einmal sich selbst. In der New World Order wird der verstörte Neffe mit schonungsloser Direktheit und Schießübungen im Wald aus der Reserve gelockt; die Nichte wird auf eine Party begleitet, Glorias Mutter bekommt Hausverbot erteilt, und das spionierende Paar von nebenan – ein paranoider Polizist (Simon Schwarz) und eine emotional instabile Krankenschwester (Hilde Dalik) – wird mit Sacherwürsteln und Gurkerl-Canapées besänftigt. Als Gloria auf unangenehme Weise herausfinden muss, dass der Ehemann gar nicht so sauber ist, wie sie glaubte, kann Mike beweisen, dass er nicht nur Chaos, sondern auch Licht ins verdüsterte Familienidyll bringt.
Michael Ostrowksi und Helmut Köpping inszenieren ein wildes, verschachteltes Genrespiel, in dem jede Moral mit dem Ford Escort gegen die Wand gefahren wird. Von Anke Engelke bis Gerhard Polt geben sich Unterhaltungsgranden die Klinke in die Hand und verwirren sich gegenseitig in schnellschüssigen Verbalgefechten. Dass Ostrowski/Köpping den gepflegten Grenzgang zu kultivieren wissen, haben sie bereits bei Hotel Rock’n’Roll unter Beweis gestellt. Der Onkel/The Hawk reiht sich tonal in diese Tradition. Lucky Strike for Lucky Mike. Oder anders formuliert: The eagle has landed!
(Katalogtext, mlf)

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