Go Fishboy

Ein Sushi-Chef will seinen Sohn ans Familienhandwerk heranführen. Doch der scheint zum Wasser und besonders zu Fischen eine innige Verbindung zu haben. Ist seine wahre Familie vielleicht eine ganz andere? Ein Animationsfilm, der die Grenze zwischen Mensch und Tier verschwimmen lässt.

Jeden Morgen wird Uotaro von seinem Vater auf den Fischmarkt mitgenommen. Doch während der Sushi-Chef den Fang des Tages kostet, umarmt Uotaro einen Fischleib. Überhaupt scheint Uotaro, der ans Familienhandwerk herangeführt werden soll, zu Meeresbewohner:innen eine besondere Verbindung zu haben. Der abgetrennte Fischkopf auf dem Schneidebrett des Vaters: Scheint er ihm nicht etwas zu sagen? Oder ihn gar zu rufen?

Mit Uotaro geschieht eine seltsame Verwandlung, die auch dem Vater nicht entgeht: Das Wasser zieht ihn an, der Junge ist stumm wie ein Fisch. So verschwimmt in den ruhigen, wortkargen Animationen die Grenze zwischen Mensch und Tier. Die Bilder von Essen wecken Erinnerungen an Filme des Studio Ghibli, während Sushi-Liebhaber:innen daran erinnert werden, wen sie da eigentlich essen. So zeigt Go Fishboy den Fischjungen im Fisch – und ersetzt menschliche Familienbeziehungen durch alternative Verwandtschaften zwischen verschiedenen Spezies. (Philipp Stadelmaier)