Stanze / Rooms

Was ist Zuhause? Welche Spuren hinterlassen wir als Menschen? Stanze begibt sich in Bozen auf den Spuren eines jungen Mannes, der einst zwei Pfeiler unter der Autobahn bewohnte. Die Souvenirs einer Existenz und eine Verbundenheit zweier Menschen, die sich nie trafen, als poetischer Essay.

Einst wohnte er unter den Pfeilern der A22, der Brennerautobahn, die sich entlang des Flusses Eisack durch die Stadt Bozen schlängelt. Maradona nannten sie den jungen Mann, weil er seine Gemälde an den Betonwänden so unterschrieb. Sein Heim war eine Ansammlung von Alltagsobjekten, weggeschmissenen und neu arrangierten Möbeln sowie kunstvollen Dekorationen. Doch nun ist er verschwunden. Regisseurin Simona Palmieri begibt auf Spurensuche und versucht, die Puzzlesteine zusammenzufügen. Denn die Abwesenheit des vormaligen Bewohners schafft eine Lücke, gefüllt mit Fragen. Was ist Zuhause? Welchen Raum nehmen wir als Menschen ein? Wo verschmelzen das Öffentliche und das Private? Welche Spuren hinterlassen wir, und bedeutet diese Hinterlassenschaft eine über unsere Anwesenheit hinausreichende Präsenz, die zwei Menschen miteinander verbinden kann, obwohl sie einander nie begegnet sind? Ein poetischer Essay über die Flüchtigkeit unserer Existenz und ein Zusammentreffen im Geiste. (Susanne Gottlieb)