Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Gefahr: Diabolik!
Spielfilm, IT/FR 1968, Farbe, 105 min., eOF
Diagonale 2023

Regie: Mario Bava
Buch: Dino Maiuri, Brian Degas, Tudor Gates, Mario Bava
Darsteller:innen: John Phillip Law, Marisa Mell, Michel Piccoli, Claudio Gora, Terry-Thomas, Adolfo Celi, Mario Donen, Renzo Palmer, Caterina Boratto, Carlo Croccolo, Lidia Biondi, Andrea Bosic
Kamera: Antonio Rinaldi
Schnitt: Romana Fortini
Originalton: Mavio Celentano
Musik: Ennio Morricone
Szenenbild: Ennio Michettoni
Kostüm: Luciana Marinucci
Produzent:innen: Dino De Laurentiis

 

Vor ihm erzittern Politik und Polizei: Superschurke Diabolik (John Phillip Law) ist den Vertreter*innen von Recht und Ordnung stets einen Schritt voraus. Mafiaboss Valmont (Adolfo Celi) verbündet sich mit Inspektor Ginko (Michel Piccoli), um den maskierten Gauner zur Strecke zu bringen. Doch der heckt mit seiner faszinierenden Komplizin Eva (Marisa Mell) bereits den nächsten Coup aus.

Vor ihm erzittern Politik und Polizei: Superschurke Diabolik (John Phillip Law) ist den Vertreter*innen von Recht und Ordnung stets einen Schritt voraus, wenn er Banken um Millionen und steinreiche Ehefrauen um ihre Juwelen erleichtert. Auch Mafiaboss Valmont (Adolfo Celi) fürchtet um seine Existenz, weshalb er sich mit Inspektor Ginko (Michel Piccoli) zusammentut, um den maskierten Gauner zur Strecke zu bringen. Doch der heckt mit seiner faszinierenden Komplizin Eva (Marisa Mell) bereits den nächsten Coup aus.
Ganz als Gegenpol zum amerikanisch geprägten Mythos vom guten Helden ersinnen die beiden Schwestern Angela und Luciana Giussani Anfang der 1960er-Jahre die Comicfigur des skrupellosen Edelgangsters in Schwarz. Dessen Abenteuer begründen in Österreichs südlichen Nachbarland die Tradition des fumetto nero. Die Comics strotzen vor Gewalt und Sex und sind entsprechend beliebt bei Jugendlichen wie Zensurstellen – und sie erscheinen mit großem Erfolg noch immer regelmäßig. Klar, dass findige Filmproduzenten (in diesem Fall: Dino De Laurentiis) darin Potenzial für das Kino sehen. Während Comic-Realverfilmungen heute gang und gäbe sind, sind sie in den 1960er-Jahren noch echtes Neuland.
Mario Bava, der als Erfinder des Giallo gilt, realisiert mit diesem erneuten Griff zu einer Schundvorlage eine in vielerlei Hinsicht wegweisende Blaupause: Angefangen bei den ausgefallenen Kostümen und den stylishen Einrichtungsgegenständen über die spielfreudigen Darsteller*innen bis hin zur lustvoll auf sämtliche Gesetze der Logik pfeifenden Geschichte atmet der Film den anarchischen Geist der späten 1960er-Jahre. Pop-Art pur. Diabolik ist der Zelluloid gewordene feuchte Bubentraum: ein Film, in dem der Held böse sein darf, den Autoritäten ungestraft auf der Nase herumtanzt und sich schließlich nackt unter Tausenden Geldscheinen mit Marisa Mell vergnügt.
(Katalogtext, Florian Widegger)

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