Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Heimsuchung
Spielfilm, AT 2023, Farbe, 90 min., OmeU
Diagonale 2023

Regie, Buch: Achmed Abdel-Salam
Darsteller:innen: Cornelia Ivancan, Lola Herbst, Lukas Turtur, Heinz Trixner, Inge Maux, Franziska Rieck, Gisela Salcher, Christoph F. Krutzler, Iva Höpperger, Gerald Walsberger, Tina Haller, Christian Dungl, Felix Stichmann
Kamera: Alexander Dirninger
Schnitt: Matthias Writze
Originalton: Theda Schifferdecker
Musik: Daniel Helmer
Sounddesign: Lenja Gathmann
Szenenbild: Winnie Küchl
Kostüm: Veronika Harb
Produzent:innen: Eugen Klim, Lena Weiss, Viktoria Salcher, Mathias Forberg
Produktion: Glitter and Doom GmbH & Co KG
Koproduktion: Prisma Film- und Fernsehproduktion GmbH

 

Die trockene Alkoholikerin Michaela fährt nach dem Tod ihres Vaters in ihr Elternhaus auf dem Land. Sie versucht, das Vertrauen ihrer Tochter wiederzugewinnen, die sich nach einem von Michaela verursachten Autounfall von ihr entfremdet hat. Die Annäherung wird jedoch schon bald durch mysteriöse Vorfälle gestört. Was zunächst wie das Psychogramm einer traumatisierten Frau anmutet, entwickelt sich mehr und mehr zum blanken Horror.


Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters fährt die mittlerweile trockene Alkoholikerin Michaela (Cornelia Ivancan) mit ihrem Mann (Lukas Turtur) und ihrer Tochter (Lola Herbst) zum Begräbnis aufs Land. In der Kleinfamilie schwelen Konflikte, seitdem Michaela vor einiger Zeit betrunken einen Autounfall verursacht hat, während ihre Tochter Hanna im Auto saß. Ihr Mann und Hanna haben sich von Michaela entfremdet, das Vertrauen ihrer Tochter in sie ist zerrüttet. Um Hannas Glauben an sie wiederherzustellen, beschließt Michaela, nach dem Begräbnis noch einige Tage allein mit ihrer Tochter im Elternhaus zu bleiben und den Nachlass des Vaters zu verwalten. Beim gemeinsamen Durchforsten des Dachbodens finden die beiden eine von Michaela als Kind angefertigte Zeichnung ihrer Mutter, und verdrängte Erinnerungen bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche. Die zaghafte (Wieder-)Annäherung von Mutter und Tochter wird von da an zunehmend durch mysteriöse Vorfälle gestört. Es scheint, als würde die psychische Erkrankung von Michaelas Mutter ihren Schatten voraus auf die Gegenwart werfen. Was zunächst wie das Psychogramm einer Frau mit traumatischen Kindheitserfahrungen anmutet, entwickelt sich mehr und mehr zum blanken Horror. Als sich um Mutter und Tochter immer mehr Geisterhaftes und Unerklärliches ereignet, beginnt Michaela die Situation zu entgleiten, sukzessive verliert sie ihre Selbstbeherrschung, und die Lage wird zunehmend bedrohlich.
Achmed Abdel-Salam kreiert in seinem bis in die Nebenrollen hervorragend besetzten Film (Inge Maux und Heinz Trixner) eine wahrlich albtraumhafte Atmosphäre und erzählt in eindringlichen Bildern von Traumata und Vergangenheitsbewältigung. Heimsuchung stellt die Frage, inwieweit das Weitergeben traumatischer Erlebnisse durch Eltern an ihre Kinder durchbrochen werden kann, und ist dabei im Grunde eine Geschichte über Elternschaft, Geister aus der Vergangenheit und nicht auflösbare Schuldfragen. Oszillierend zwischen Sozialdrama und Horror erzeugt der Film einen unter die Haut gehenden Sog, in dem Vergangenheit und Gegenwart, Illusion und Realität hinter der bröckelnden Fassade eines ländlichen Idylls miteinander verschwimmen. Kinoschockmomente inklusive.
(Katalogtext, eki)

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