Regie: Dominik Enzi
Buch: Dominik Enzi, Andreas F. Schiessler
Darsteller:innen: Thomas Schubert, Anna Suk
Kamera: Andreas Habermaier
Schnitt: László Váncsa
Originalton: Lara Zill
Musik: Radiohead
Sounddesign: Christofer Frank
Szenenbild: Veronika S. Harb
Kostüm: Veronika S. Harb
Weitere Credits: Farbkorrektur, Compositing: Matthias Halibrand Maske: Veronika S. Harb
Produzent:innen: Dominik Enzi, Miriam Enzi, Andreas F. Schiessler

Lene (Anna Suk) und Timo (Thomas Schubert) haben sich in ein Haus am Meer zurückgezogen. Hier gibt es nur sie beide, allerdings trübt Unausgesprochenes die gemeinsame Zeit. Utopischer Idealzustand oder gefährliche Projektionsfläche? Eindringlich erzählt Bohemia by the Sea von den Kommunikationsschwierigkeiten eines Paares – zweier Sprachloser auf der Suche nach Zugehörigkeit.

Paradiesische Zustände: eine weißgetünchte Villa, die wie eine Festung auf einem Felsen über dem blauen Meer thront und von der Außenwelt abschirmt. Sonne auf der nackten Haut, Perlwein, ein Liebespaar. Glücklich für sich – oder doch nicht? Lene (Anna Suk) und Timo (Thomas Schubert) haben sich in ein Haus am Meer zurückgezogen, wo es nur sie beide gibt. Utopischer Idealzustand oder gefährliche Projektionsfläche? Unausgesprochenes trübt die gemeinsame Zeit, und zunehmend dominiert das Gefühl von Verzweiflung, das durch die unablässig herabbrennende Sonne verstärkt wird. „Ich will nichts mehr für mich. Ich will zugrunde gehen. / Zugrund – das heißt zum Meer, dort find ich Böhmen wieder“, heißt es in Ingeborg Bachmanns Gedicht „Böhmen liegt am Meer“. Dominik Enzis poetischer Kurzfilm spielt mit dieser Utopie, die in Literatur und Kunst immer wieder auftaucht und Böhmen am Meer verortet. Bohemia by the Sea erzählt eindringlich von den Kommunikationsschwierigkeiten eines Paares – zweier Sprachloser auf der Suche nach Zugehörigkeit.
(Katalogtext, ast)