Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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SARGNAGEL
Spielfilm, AT 2021, Farbe, 98 min., dOF
Diagonale 2021

Regie: Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Buch: Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Darsteller:innen: Stefanie Sargnagel, Michael Ostrowski, Hilde Dalik, Thomas Gratzer, David Scheid, Alexander Jagsch, Voodoo Jürgens, Margarethe Tiesel, Christoph Krutzler
Kamera: Anna Hawliczek, Carolina Steinbrecher
Schnitt: Matthias Writze, Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Originalton: Benedikt Palier
Musik: Voodoo Jürgens
Sounddesign: Atanas Tcholakov
Szenenbild: Renate Martin, Andreas Donhauser
Kostüm: Anita Stoisits
Weitere Credits: Dramaturgie: Claus Philipp Casting: Marion Rossmann Maske: Thomas Mayr Produktionsleitung: Irene Kainz
Produzent:innen: Arash T. Riahi, Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Produktion: Golden Girls Film
Koproduktion: Hiebler-Ertl-Film

 

Das Buch „Fitness“ von Stefanie Sargnagel soll verfilmt werden. Einzige Bedingung seitens der Filmförderung: Sargnagel soll sich selbst spielen. Neben der Autorin tauchen auch zahlreiche Akteur/innen der Wiener Kulturlandschaft in Cameo-Auftritten auf, um den österreichischen Kulturbetrieb und seine Mechanismen satirisch zu sezieren. SARGNAGEL ist ein Film, in dem sich Fiktion und Realität überlagern wie nach einer durchzechten Nacht im Lieblingsbeisl.

Die Anarchopoetin Stefanie Sargnagel ist über Österreichs Grenzen hinaus längst zur Kultfigur geworden. Mit roter Baskenmütze und stets einem sarkastisch-lässigen Spruch auf den Lippen hält sie mit ihrer Kritik an Politik und Establishment nicht hinterm Berg. Die Cartoonzeichnerin und Callcenter-Expertin, die mit Büchern wie „Statusmeldungen“ und zuletzt „Dicht“ bekannt wurde, steht in SARGNAGEL im Fokus. Nun soll ihr Buch „Fitness“ verfilmt werden – einzige Bedingung seitens der Filmförderung: Sargnagel soll sich selbst spielen, damit das Ganze eine wirklich große Geschichte wird, „mit Fallhöhe“ und „sehr feministisch“ in Zeiten von #MeToo. Echtes und inszeniertes Dokumaterial gibt in der „Dokumödie“ Einblick in das Leben der Autorin, die Lesereisen hasst, sich am liebsten mit ihrer besten Freundin im Stammlokal betrinkt und in deren Wohnung sich leere Bierflaschen türmen und das Klo verstopft ist.
Sargnagel spielt also sich selbst, und zahlreiche Akteur/innen der Wiener Kulturlandschaft – wie die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, der Kulturpublizist und Dramaturg Claus Philipp, der Sänger Voodoo Jürgens und der ehemalige Direktor des Österreichischen Filmmuseums Alexander Horwath –­ tauchen in Cameo-Auftritten auf. Dabei werden der gesamte Kulturbetrieb und seine teilweise absurden Mechanismen und Funktionsweisen satirisch seziert, die gegenseitige Abhängigkeit von Filmschaffenden und Förderungsinstitutionen wie Geldgeber/innen unterhaltsam karikiert. So sagt der Wunschregisseur in letzter Minute ab, und der Produzent überträgt das SARGNAGEL-Projekt spontan an Schauspieler und Regisseur Michael Ostrowski, der aus der Autorin eine österreichische Bridget Jones machen will. Für den eigenen Erfolg stellt er sich sogar gegen seine Ehefrau, gespielt von Vorstadtweiber-Star Hilde Dalik, die eigentlich für die Hauptrolle der Stefanie Sargnagel vorgesehen war. Sucht, Macht, diverse Abstürze und sonstige Abgründe – Sargnagel selbst macht ihrem Ruf alle Ehre. Oder ist all das Teil einer Inszenierung mit, von und über die legendäre Dichterin? SARGNAGEL ist die Verfilmung eines Buches der titelgebenden Autorin, in der sich Fiktion und Realität überlagern wie nach einer durchzechten Nacht im Lieblingsbeisl.
(Katalogtext, ast)

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