Diagonale
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TIERE
Spielfilm, CH, AT, PL 2017, Farbe, 94 min., OmdU
Diagonale 2018

Regie: Greg Zglinski
Buch: Jörg Kalt, Greg Zglinski
Darsteller:innen: Birgit Minichmayr, Philipp Hochmair, Mona Petri, Mehdi Nebbou, Michael Ostrowski
Kamera: Piotr Jaxa
Schnitt: Karina Ressler
Originalton: Reto Stamm
Musik: Bartosz Chajdeki
Szenenbild: Gerald Damovsky
Kostüm: Tanja Hausner
Produzent:innen: Bruno Wagner, Antonin Svoboda
Produktion: coop99 filmproduktion GmbH
Koproduktion: tellfilm (CH) Opus Film (PL)

 

Weil die Ehe von Anna und Nick in einer Krise zu stecken scheint, gönnen sich die beiden eine Auszeit in der Schweiz. Auf der Fahrt dorthin geraten sie in einen Unfall und ihre Beziehung auf zunehmend unsiche- ren Grund. Wirklichkeit, Traum und Einbildung verschwimmen mehr und mehr. Frei nach dem Drehbuch des verstorbenen Autors und Filmemachers Jörg Kalt inszeniert Greg Zglinski ein wunderlich-komisches wie verworren-schönes Liebesdrama, das im Kopf eines/einer jeden Zuschauer/in als eigener Film enträtselt werden will.

Anna (Birgit Minichmayr) und Nick (Philipp Hochmair), deren Ehe in einer Krise zu stecken scheint, nehmen sich eine Auszeit in der Schweiz. Anna möchte im entlegenen Haus in den Bergen an einem Roman schreiben, Nick will Kochrezepte der Region sammeln. Die Wohnung in Wien soll unterdessen Nicks Bekannte Mischa (Mona Petri) hüten, die der Nachbarin einen Stock höher verstörend ähnlich sieht. Mit dieser hat Nick eine Affäre, und Anna, die mit der Eifersucht kämpft, schöpft leisen Verdacht. Auf der Fahrt kollidiert das Auto des Paares auf der Landstraße vor bergiger Kulisse mit einem Schaf. Während der Unfall für das Tier tödlich endet und Nick unverletzt bleibt, erleidet Anna eine leichte Gehirnerschütterung. Fortan bewegen sich die Figuren auf zunehmend unsicherem Grund: In ihrem Ringen um Vertrauen und Nähe versuchen Anna und Nick, im Schweizer Idyll neue Wahrnehmungsebenen füreinander zu entwickeln, doch ebendiese geraten ins Wanken und Anna in einen Irrgarten der Perspektiven. Wirklichkeit, Traum und Einbildung scheinen zusehends zu verschwimmen. Gleichzeitig verheddert sich auch Mischa in Wien in einem undurchsichtigen Gestrüpp, in dem Raum und Zeit seltsam durcheinander irren. Ein dunkles, rätselhaftes Raunen durchzieht immer wieder die beklemmend gestimmten Flure der Innenräume – wie Abspaltungen ihrer selbst wirken die Spiegelbilder der Figuren, deren Perspektiven durcheinander- und ineinanderkreiseln und sich gegenseitig zu verschlingen scheinen. Mit TIERE hat Greg Zglinski das Drehbuch des verstorbenen Autors und Filmemachers Jörg Kalt auf die Leinwand gebracht und ein dichtes Zeitspaltwerk inszeniert, dessen wunderlich-komische wie verworren-schöne Erzählstränge in jedem Kopf individuell als eigener Film enträtselt werden wollen.
(Katalog,jk)

Ich fühle mich auf magische Weise zu dieser Geschichte hingezogen. Als ich das erste Mal das Drehbuch gelesen habe, hatte ich das Gefühl, das Geheimnis von Leben und Tod zu berühren. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt viel größer ist, als wir sie sehen und in unserem Alltag erleben – und dass das die Wirklichkeit ist. Dieses Gefühl möchte ich meinem Publikum vermitteln.
(Greg Zglinski)

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