The Giverny Document (Single Channel)
Innovatives Kino, US/FR 2019, Farbe, 42 min., eOF
Diagonale 2020
Regie: Ja'Tovia Gary
Buch: Ja'Tovia M. Gary
Kamera: Mia Cioffi Henry
Schnitt: Ja'Tovia M. Gary
Originalton: Emily Strong
Musik: Nelson Bandela, Dyani Douze
Produzent:innen: Ja'Tovia M. Gary, Paige Wood
Produktion: SPELL NUMBER SEVEN
Koproduktion: Artesia Balthrop
sixpackfilm wurde 1990 gegründet, um eine umfassende Found-Footage-Filmschau im Stadtkino zu veranstalten. Nach dem großen Erfolg wurde das Vereinsziel um den Aufbau einer Vertriebsorganisation für den österreichischen künstlerischen Film aller Stilrichtungen erweitert. Dreißig Jahre später ist sixpackfilm ein international etablierter Vertrieb und Verleih. Im heurigen Jubiläumsjahr kuratieren das Österreichische Filmmuseum und sixpackfilm abermals eine groß angelegte Schau zum Thema Found Footage.
Dieser Film wäre bei der Diagonale'20 im Sammelprogramm „A Perfect Body is an Embarassing Body. 30 Jahre sixpackfilm“ in der Schiene In Referenz zu sehen gewesen.
sixpackfilm wurde 1990 gegründet, um eine
umfassende Found-Footage-Filmschau (eine der ersten ihrer Art) im Stadtkino zu veranstalten. Nach dem
großen Erfolg wurde das Vereinsziel um den Aufbau
einer Vertriebsorganisation für den österreichischen
künstlerischen Film aller Stilrichtungen erweitert.
Dreißig Jahre später ist sixpackfilm ein international
etablierter Vertrieb und Verleih, der jährlich vierzig bis
fünfzig neue Filme um die Welt zu Festivals schickt.
Das Konzipieren von Veranstaltungen ist noch immer
ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit
für den innovativen Film aus Österreich, aber sixpackfilm präsentiert auch internationale Filmkunst
in Wien. Im heurigen Jubiläumsjahr kuratieren das
Österreichische Filmmuseum (Michael Loebenstein,
Jurij Meden) und sixpackfilm (Brigitta Burger-Utzer,
Peter Tscherkassky) abermals eine groß angelegte
Schau mit Filmen aus „gefundenem Material“. Denn
immer mehr Filmemacher/innen entdecken seit den
1990er-Jahren die Schönheit und die Aussagekraft
fremder Bilder, die nicht nur Geschichte(n) transportieren, sondern oft auch Geschichte sind. Das
Geburtstagsprogramm während der Diagonale’20
ist ein kleiner Vorgeschmack darauf.
Das Programm versammelt weibliche Handschriften rund um die neueste Arbeit von Deborah
Stratman. Vever (for Barbara) aktualisiert liegen
gelassene Filmprojekte von Maya Deren und Barbara Hammer gleichermaßen und bringt
sie in einen zeitgemäßen postkolonialen Diskurs.
Der Titel des Programms ist dem sprechenden
Zitat von Jean-Luc Nancy im wunderbaren Diagonale’11-Trailer von Sabine Marte entnommen. Wie
immer konstruiert die Filmemacherin um einen
kunstvollen Text eine filmische oder performative
Struktur: In Do we need to have an accident? schneidet sie aus unzähligen Hollywoodfilmen die Szenen
mit den passenden Sprachfragmenten zu drei surrealen Erzählungen.
Nana Swiczinsky dekonstruiert mittels Morphing
in Lezzieflick sexuelle Szenen zwischen Frauen, die in
Heteropornos lesbische Erotik simulieren.
Beim Locarno Film Festival 2019 hat The
Giverny Document von Ja’Tovia Gary zu Recht den
Preis für den besten Film der Sektion „Moving Ahead“
gewonnen. Die Regisseurin verwendet das Medium
Film als radikales, facettenreiches Statement für
die Sichtbarkeit und die Personifizierung schwarzer
Frauenkörper in öffentlichen Räumen in Europa, in
New York und schließlich auf Bühnen, wie sie Nina
Simone bespielte.
Zum Abschluss wütet Mara Mattuschka in S.O.S.
Extraterrestria als außerirdische Riesin auf unserem
Planeten und löst apokalyptische Katastrophen aus,
bevor sie den Eiffelturm für ihre sexuelle Befriedigung
nutzt.
(Katalogtext, Brigitta Burger-Utzer)
A Perfect Body is an Embarassing Body
30 Jahre sixpackfilm
Do we need to have an accident? (R: Sabine Marte, AT 2011)
Vever (for Barbara) (R: Deborah Stratman, US 2019)
Lezzieflick (R: Nana Swiczinsky, AT 2008)
The Giverny Document (Single Channel) (R: Ja’Tovia Gary, US/FR 2019)
S.O.S. Extraterrestria (R: Mara Mattuschka, AT/DE 1993)