Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Wir sind alle Kanaken
Dokumentarfilm kurz, AT/DE 2021, Farbe, 22 min., OmeU
Diagonale 2023

Regie: Kervin Saint Pere
Buch: Konzept & Realisation: Kervin Saint Pere
Weitere Credits: Sprecher*innen: Kervin Saint Pere, Vitória Monteiro, Marcela Torres Heredia, Rahel grote Lambers; Archivaufnahmen »Neuguinea Papua« von Adele Kraft (Österreichisches Filmmuseum) und Archivmaterial aus dem Weltmuseum Wien und dem MARKK Hamburg
Produzent:innen: Saint Pere Kervin

 

Kervin Saint Pere öffnet die hübsche Holzschublade des Archivs, um nach dem Wort „Kanake“ zu suchen. Er betrachtet dieses nicht nur als vergangenes Konstrukt deutscher Kolonialisierung, sondern auch als gewaltvolles Denkmuster der Gegenwart. Das Archivmaterial macht er dabei vor allem durch Abwesenheiten sichtbar: eine Unlesbarkeit, die unserem kolonialen Blick die Kontrolle entzieht.

Nur bruchstückhaft sind die Filme europäischer Expeditionen erkennbar – sie werden von anderen Bildern verdeckt: von menschlichen Profilen und Silhouetten. Der menschliche Umriss gestaltet sich so als Rahmen für das Sichtbare, der unlesbare Körper als Lupe. Ausgestattet mit dieser Lupe öffnet Kervin Saint Pere die hübsche Holzschublade des Archivs und sucht dort nach dem Wort „Kanake“. Er dehnt das Wort über Raum und Zeit, um es nicht nur als statisches Konstrukt deutscher Kolonialisierung zu betrachten, sondern auch als gewaltvolles Denkmuster der Gegenwart: ein Wort als Werkzeug und Einordnungsmöglichkeit. Dabei sind es vor allem Abwesenheiten, durch die Saint Pere uns das Archivmaterial betrachten lässt. In einer Welt, in der Sichtbarkeit mit Macht und Kontrolle verzahnt ist, eröffnet diese Unsichtbarkeit einen widerständigen Raum: Hier wird unserem kolonialen Blick die Kontrolle entzogen
(Katalogtext, lh)

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