Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Aus dem Nichts
Dokumentarfilm, AT 2015, Farbe+SW, 91 min., OmdU
Diagonale 2016

Regie, Buch: Angela Summereder
Darsteller:innen: Gottfried Breitfuß, Annette Holzmann, Tim Breyvogel, Hans Michael Rehberg, Claus Turtur, Paramahamsa Tewari,Toby Grotz u.v.a.
Kamera: Frank Amann
Schnitt: Daniel Pöhacker
Originalton: Peter Rösner
Musik: Wolfgang Mitterer
Sounddesign: Peter Rösner
Szenenbild: Mario Bräuer
Kostüm: Veronika Albert
Produzent:innen: Othmar Schmiderer
Produktion: Othmar Schmiderer Filmproduktion

 

In den 1920er-Jahren verkündet Carl Schappeller die Entdeckung der Raumkraft – eine aus dem leeren Raum generierte Energie – und versammelt eine Anhänger/innenschaft, die ihn bei deren Erforschung finanziell unterstützt. Das Projekt scheitert, seine Idee wird von der Wissenschaft aber bis heute in unterschiedlichen Ausformungen weiterverfolgt. Aus dem Nichts offenbart Zusammenhänge, Brüche und Kontinuitäten in der Auseinandersetzung mit dem Phänomen und reflektiert als formal unkonventionelle Doku-Fiktion die Frage: Was ist Wirklichkeit, was Fiktion?

In den 1920er-Jahren behauptet Carl Schappeller, eine Maschine entwickeln zu können, mit der eine bislang unerforschte Energieform – die Raumenergie – verfügbar gemacht wird. Er mobilisiert eine große Anhänger/innenschaft. Die katholische Kirche, das ehemalige deutsche Kaiserhaus, die englische Marine und zahlreiche Privatpersonen zählen zu seinen Unterstützer/innen, die ihn mit Millionen fördern. Komplett verrückt? Ein Scharlatan und Hochstapler aus dem letzten Jahrhundert? Der Film nimmt die Spur der verwegenen Idee auf, Stummfilme aus der Vergangenheit, Dokumente, Dachbodenfunde und die Erinnerungen alter Menschen führen in eine fiktionale Welt, in der Schappeller und sein Clan als Geister auftauchen. Nach diesem Tauchgang in die Vergangenheit wandelt sich der Film und landet in der Gegenwart. In einer deutschen Industriewüste verfolgt ein einsamer Experimentalphysiker die Idee der Raumenergie weiter, während in Indien ein ehemaliger Atomkraftwerksleiter bereits an einem neuartigen Generator arbeitet, der Raumenergie nutzen soll. Aus dem Nichts offenbart Zusammenhänge, Brüche und Kontinuitäten in der Auseinandersetzung mit dem Phänomen Raumenergie und reflektiert als Doku-Fiktion die Frage: Was ist Wirklichkeit? Was ist Fiktion? Eine filmische Erkundung entlang der Grenze zwischen Glauben und Wissen, zwischen Vision und Hybris. (Othmar Schmiderer Filmproduktion)

ausdemnichts.at, angelasummereder.at, stadtkinowien.at

Ich wollte die Schappeller-Geschichte nicht als historisches Bio-Pic mit dem Gestus „So war das“ erzählen. Ich finde es interessanter, eine filmische Form zu finden, die sagt: „So könnte es gewesen sein.“ Ich stelle mir das ideale Kinoerlebnis so vor: Eine Erzählung beginnt, ich tauche ein in die Geschichte und nehme gleichzeitig ihre Konstruktion wahr. Das finde ich interessant, anregend und berührend. (Angela Summereder)

Angela Summereder gräbt in der Vergangenheit ihrer Heimat. Dabei fördert sie eine ambivalente Figur zutage, die die Trennlinie zwischen objektiver Naturforschung und spirituell-mystischem Denken ebenso unscharf werden lässt wie das schon seit jeher zwischen Wissenschaft und Unterhaltung changierende Medium Film. Bemerkenswert, dass Aus dem Nichts gerade nicht versucht, diese Dialektik aufzuheben. (Katalogtext, mk)

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