Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Baumschlager
Spielfilm, AT/IL 2017, Farbe, 102 min., OmdU
Diagonale 2018

Regie: Harald Sicheritz
Buch: Maayan Oz
Darsteller:innen: Thomas Stipsits, Gerti Drassl, Meyrav Feldman, Moran Rosenblatt, Anatole Taubman, Solveig Arnassdöttir
Kamera: Thomas Kürzl
Schnitt: Paul Michael Sedlacek
Originalton: Dietmar Zuson
Musik: Lothar Scherpe
Sounddesign: Philipp Mosser, Reinhard Schweiger
Szenenbild: Tommy Vögel
Kostüm: Bina Daigeler
Weitere Credits: Mischung: Ingo Pusswald Produktionsleitung: Thomas Konrad, Kainan Eldar Herstellungsleitung: Manfred Fritsch
Produzent:innen: Danny Krausz, Kurt Stocker, Israel: Tami Leon, Chilik Michaeli, Avraham Pirchi
Produktion: Dor Film
Koproduktion: United Channels Movies (IL)

 

Der Abzug der österreichischen UNO-Truppen in Nahost hat einen Namen: Baumschlager. Wegen dieses Mannes geraten in Harald Sicheritz’ gleichnamiger turbulenter Komödie einige Fronten durcheinander. Israel und Libanon wollen wieder Krieg und brauchen einen Sündenbock, Baumschlager und seine zahlreichen Affären kommen da gerade recht. Ein Österreicher als Spielball amouröser wie weltpolitischer Interessen.

Der wahre Grund für den Abzug der österreichischen UNO-Truppen in Nahost hat einen Namen: Baumschlager. Wegen dieses Mannes geraten in Harald Sicheritz’ gleichnamiger turbulenter österreichisch-israelischer Komödie einige Fronten durcheinander. Eigentlich ist Werner Baumschlager (Thomas Stipsits) ein liebenswerter, unbeholfener etwas tollpatschiger UN-Soldat, der auf den Golanhöhen stationiert ist und brav seine Pflicht erfüllt, um den Frieden in Nahost zu sichern. Als dieser schließlich eintritt, ist man darüber auf keiner Seite so recht glücklich, beraubt er doch sowohl das Militär als auch die Kriegsgewinner jeglicher Daseinsberechtigung. Ein neuer Krieg muss her, und dafür braucht es einen Sündenbock. Da kommt Baumschlager gerade recht, hat er doch ein privates Affärenchaos am Hals, das sich auch politisch hervorragend ausschlachten lässt. Wider Erwarten erweist sich der Österreicher nämlich als ziemlicher Schürzenjäger – und unterhält Liebschaften auf jeder Seite des Konflikts. Gewohnt sympathisch und einnehmend spielt der steirische Kabarettist und Komiker Thomas Stipsits den etwas linkischen UN-Soldaten, der es ja eigentlich nur jedem recht machen will und mit allen Mitteln versucht, sein hochkompliziertes Liebeslebenzu verbergen. Wie es sich für eine Culture-Clash-Komödie im Militärgewand gehört, werden rund um seine Figur sämtliche Humorgeschütze aufgefahren: Erpressung, Drogenschmuggel, Geheimdienst, ein General mit Perücke und eine israelische Soldatin mit Waffenfetischismus. Schließlich macht sich auch noch Baumschlagers Ehefrau auf den Weg nach Israel. Doch da ist die Affäre längst zu einer sicherheitspolitischen Angelegenheit angewachsen. Ohne groß zu fackeln manövriert Harald Sicheritz seinen Helden Baumschlager durch die Weltpolitik an die Liebesfront. Das Drehbuch dazu stammt von der jungen Israelin Maayan Oz, die Paradoxie und Absurdität einer ständig kriegsbereiten Region humoristisch ausschlachtet. Frei nach dem Motto: Die Abenteuer des braven Soldaten ... Baumschlager.
(Katalog, ast)

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