Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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The Bastard King
Spielfilm, AT/FR/DE 2021, Farbe, 89 min., eOmdU
Diagonale 2022

Regie, Buch, Kamera: Owen Pruemm
Darsteller:innen: Sprecher: David Oyelowo
Schnitt: Aurelien Biette
Musik: Laurent Garnier, SAYCET
Sounddesign: Bernhard Zorzi
Weitere Credits: Executive Producer: Michael Frenschkowski, Sarita Sharma, Dinah Czezik-Mueller, Emanuel Priou, Yves Darondeau Text: Andy Briggs, Antoine Le Bos Farbkorrektur: Felix Trolldenier Tonmischung: Blautöne Wien
Produzent:innen: Walter Koehler, Alexandre Soullier, Owen Pruemm
Produktion: Terra Mater Factual Studios
Koproduktion: Bonne Pioche Télévision (FR) Shibumi Films Production (DE)

 

Von der Geburt bis zum Erwachsenenalter begleitet The Bastard King das Leben eines Löwen. Der filmische Hybrid aus Naturfilm und fiktionalem Storytelling zeigt nicht nur den blutigen Überlebenskampf in der Wildnis, sondern auch Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung. The Bastard King ist eine moderne Fabel und eine Metapher für die Ausbeutung des Planeten.

Ein Auge ist blau, das andere gelb: Als Resultat einer verbotenen Vereinigung zweier verfeindeter Rudel trägt ein Löwenjunges das sichtbare Stigma in Form seiner Heterochromie. Die Existenz des Tieres ist von Anfang an vom Kampf ums Überleben in der Wildnis geprägt. Hier fließt mehr Blut als Wasser. The Bastard King begleitet in einer Mischung aus dokumentarischem Naturfilm und fiktionalem Storytelling das Leben des Löwenjungen von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Die blauäugige Löwenmutter – für ihren Tabubruch verstoßen und vom gelbäugigen Rudelführer gejagt – flieht mit ihrem Nachwuchs in die trockene, lebensfeindliche Savanne. Jede Jagd wird dort zur Lektion für das Junge. Nachdem die Mutter vom gegnerischen Löwenrudel brutal ermordet wird, ist das Jungtier auf sich allein gestellt. Als das verwaiste Löwenjunge schließlich Akzeptanz und Anschluss beim blauäugigen Rudel findet und denselben Fehler wie sein Vater begeht, scheint sich das Schicksal zu wiederholen, das Spiel der Wildnis beginnt von vorn.
Zehn Jahre lang filmte Regisseur Owen Pruemm – dem Spielfilm verpflichtet in Narration und Figuren – in abgelegenen Regionen Afrikas. Unglaublich nah wagt er sich an die Tiere heran, um einzigartige Momente aus deren Leben einzufangen, ist mit seiner Kamera dabei, wenn Zebras und Giraffen von hungrigen Löwen gejagt und erlegt, Junge geboren oder rudelinterne Kämpfe ausgefochten werden. Die Erzählerstimme von David Oyelowo und ein mitreißender Soundtrack verleihen den Aufnahmen parabelhaften Charakter. Der filmische Hybrid verweist dabei nicht nur auf Mechanismen von Ausgrenzung und Diskriminierung, sondern avanciert zur Allegorie einer gefährdeten Spezies und zur Metapher für die Ausbeutung des Planeten. The Bastard King – von Terra Mater Factual Studios produziert – ist Öko-Bombast mit Haltung, ein Film, der nach seiner Veröffentlichung in Frankreich von Filmkritik und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. Innovativ in Form und Ästhetik, offenbart der Naturfilm das ökoaktionistische Potenzial eines in cinephilen Kreisen bislang eher marginalisierten Genres. Ein eindringlicher Weckruf an unsere Vernunft: Die Zeit läuft ab – nicht nur für den König der Tiere.
(Katalogtext, ast)

It offers a poetic vision of social relations and environmental problems and tries to raise awareness of the fragility of the wild world.
(Le Parisien)

Far from the usual rules of animal documentaries, this production is a visual and narrative gem that flirts with fiction, against a background of environmental reality. An extraordinary film.
(Télé 7 Jours)

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