Wall of Death
Dokumentarfilm kurz, DE/AT 2011, Farbe, 23 min., OmeU
Diagonale 2013

Regie, Buch, Schnitt, Originalton: Clemens Kogler
Kamera: Clemens Kogler, Michael Petri
Produzent*innen: Clemens Kogler
Auf Kommando brechen die Dämme. Zwei Gruppen stürmen aufeinander los, schlagen wild um sich, geben sich der Musik hin: Die „Wall of Death“ ist unkontrollierbar – und vielleicht gerade deshalb beliebtes Phänomen der Metal-Fanszene. Clemens Kogler widmet sich der Ambivalenz dieses Tanzrituals und der dazugehörigen Subkultur: Metal zwischen Männerkult, Sexismus und unbedingter Solidarität. Ein Szenen-Bild, brutal friedlich.
Katalogtext Diagonale 2013:
Metal sei Therapie, philosophiert ein düster geschminkter Metalhead im Interview. In diesem Sinne müsste das Phänomen der „Wall of Death“ – der ungestüme Superlativ eines Moshpit – als besonders durchschlagskräftiges Antibiotikum gedeutet werden: Auf Kommando teilt sich die Fangemeinde vor der Bühne entlang eines imaginären Grabens. Wenn die Dämme brechen, entsteht Radau in kaum überschaubarem Ausmaß. Ultimativer Kick, positivster Band-Support, Körperverletzung – was wirklich hinter dem unbändigen Tanzritual steckt, darüber ist auch die Szene uneins. Gerade deshalb eignet es sich besonders, um der Ambivalenz dieser Subkultur nachzuspüren: einer nach außen hin aggressiv anmutenden Gemeinschaft, die sich nach innen friedlich gibt. Metal zwischen Männerkult, Sexismus und unbedingter Solidarität. Ein Szenen-Bild. (red)