Diagonale
Diagonale
Diagonale
Diagonale
Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

Archivsuche

Suchen nach:
Jahr:
Titel:
Genre:

Stimmen Stimmen Gegenstimmen
Dokumentarfilm, AT 2013, Farbe, 77 min.
Diagonale 2014

Regie, Buch: Michael Hudecek
Darsteller:innen: mit: Chor Gegenstimmen, Orchester Camerata Wien, Bärbel Mende-Danneberg, Alfred Komarek, Heinz R. Unger
Kamera: Bernhard Pötscher, Michael Hudecek, Gabriel Krajanek, Kim Jerret
Schnitt: Bettine Ties
Originalton: Tong Zhang, Jupp Prenn
Musik: Erke Duit
Sounddesign: & Mischung: Christofer Frank
Weitere Credits: Farbkorrektur Kurt Hennrich
Produzent:innen: Michael Hudecek, Christina Zurbrügg
Produktion: GAMSfilm

 

Die „Gegenstimmen“, ein heterogener Laienchor aus Wien, singen für Menschenrechte, Meinungsvielfalt, Freiheit und Gewaltlosigkeit. Michael Hudecek begleitet die Entstehung des neuen Programms, die Proben und die internen diskursiven Prozesse, die den Chor von herkömmlichen Gesangsvereinigungen unterscheiden. Ein politischer Musikfilm über die Liebe zur Musik, über gesellschaftliches Engagement und die Herausforderungen der (Basis-)Demokratie.

www.gams.cc

Filmgespräch mit: Michael Hudecek; Screening am 19.3.: OmeU, am 22.3.: OmdU; am 22.3. wird auch der Chor anwesend sein und eine künstlerische Kostprobe geben.

Katalogtext Diagonale 2014:
Die „Gegenstimmen“ sind ein politisch engagierter, 50-stimmiger Laienchor aus Wien. Sie sind basisdemokratisch organisiert und sagen über sich selbst: „Wir richten uns gegen Krieg, Faschismus, Gewalt und Unterdrückung. Wir stellen Fragen, singen gegen mangelndes Interesse und das Schweigen und vertonen am liebsten Themen, die in der üblichen Diskussion leicht oder sogar gerne übersehen werden.“ (Produktionsmitteilung)

Am Anfang regiert das Lampenfieber. Vier Jahre hat sich der Wiener „Gegenstimmen“-Chor auf diesen Abend vorbereitet: auf die Premiere des aktuellen politischen Programms im Wiener Konzerthaus. Erke Duit, der Chorleiter, wird zu diesem Anlass nicht den üblichen Frack, sondern ein T-Shirt mit der Aufschrift „Linker Emanzer“ tragen. Konvention ist der „Gegenstimmen“ Sache nicht.

Von diesem Punkt aus geht der Film einige Schritte zurück, begleitet die Entstehung des Programms, die Proben und die internen diskursiven Prozesse, die sich von der Arbeitsweise herkömmlicher Chöre eklatant unterscheiden: Bei den „Gegenstimmen“ gehe es um mehr als das bloße Singen. Es sei der Weg der Auseinandersetzung – mit- und untereinander –, der das Projekt so einzigartig mache. So streiten unter anderen Studierende, Pensionist/innen, Ärzt/innen, Arbeitslose, Sozialarbeiter/innen und Journalist/innen gemeinsam für linke Meinungsvielfalt: über die politische Aufgabe der Kunst – zwischen Beobachterin und Agitatorin –, die nötige Frechheit der Instrumentierung, die gesungenen Texte, die politische Verantwortung der Gesellschaft. Bei mehrheitlich bürgerlicher Provenienz lasse sich diese Art der Protestartikulation freilich nicht ohne einen Schuss Arbeiter/innenbewegungs-Nostalgie lesen, gesteht ein Chormitglied. Und natürlich enden auch viele Diskussionen in Sackgassen und Widersprüchen. Letztlich entspricht aber schon die offene kritische Selbstreflexion einer in Ansätzen gelebten demokratischen Praxis. Nicht nur reden, sondern machen: singen! Ein politischer Musikfilm. (red)

Es war von Anfang an meine Intention, die Themen Musik und Gesang mit dem großen Thema Demokratie zusammenzuführen. Der Chor ist für mich ein geniales Abbild einer Gesellschaft, die versucht, demokratisch – ja sogar basisdemokratisch – Entscheidungen zu treffen, die von allen mitgetragen werden können und auch Früchte tragen. (Michael Hudecek)

Consent Management Platform von Real Cookie Banner