Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Die Pariser Kommune
Spielfilm kurz, AT 1978, Farbe, 56 min.
Diagonale 2017

Regie: Peter Sämann
Produktion: TTV-Filmproduktion im Auftrag des ORF

 

Die jüngst wieder aufgeführte „Proletenpassion“ war im deutschsprachigen Raum wohl die wichtigste Polit-Rock-Oper. Die aktivistische Polit-Folk-Band Schmetterlinge ließ die „kleine französische Revolution“ von 1871 singen und klingen. Die kondensierte, brechtianisch durchsetzte TV-Version gibt davon ein wunderbares Zeugnis.

„Es begann mit einem Krieg.“ A People’s history des organisierten Widerstands aus dem Blickwinkel der Mägde und Knechte, Arbeiter/innen und Linksaktivist/innen. Die „Proletenpassion“ gilt nicht umsonst als das gelungenste deutschsprachige Rock-Oratorium der 1970er-Jahre und wurde erst jüngst von Eva „Gustav“ Jantschitsch neu vertont. Damals, 1976, war es die Politband Schmetterlinge rund um den späteren „Dr. Kurt Ostbahn“ Willi Resetarits, die die tragische wie inspirierende Geschichte der Pariser Kommune mit erhobener Faust zum Klingen brachte: Friede den Hütten! Krieg den Palästen! Irgendwo zwischen Brecht, Biermann und „Jesus Christ Superstar“ gelang Resetarits, Georg Herrnstadt (Musik) und Heinz Rudolf Unger (Text) als Auftragswerk der Wiener Festwochen und auf Basis ausführlicher Universitätsrecherchen ein politisches Singspiel über die am Ende brutal zu Sturz gebrachte zweimonatige sozialistische Volksregierung der Stadt Paris im Jahr 1871, ein Vorbild der heutigen freien Demokratien. Nicht minder beeindruckend ist die TV-Version, Debüt des späteren Fernsehregisseurs Peter Sämann und u. a. mit Dokumentarfilmemacherin Ruth Beckermann als Ausstatterin gesegnet. Dieses einstündige Destillat betont das Theatralische z. B. mit einer wunderbar gelungenen Bühnenaufbau-Plansequenz zum Einstieg und bricht den Konzertverlauf mit Ansprachen, Clownerien und feixenden Lehreinschüben. Eine rundum gelungene Zeitkonserve für Aufwiegler/innen und die, die es noch werden wollen.
(Katalogtext, Paul Poet)

ORF-Archiv – Wir spielen Leben
Grenzgänge und Pop-Inszenierungen
Das Fernsehen ist seit sechzig Jahren gleichermaßen Teil und Abbild unserer Gesellschaft. Drei Schätze einer oft verkannten Popkultur konnten dieses Jahr aus den Tiefen des ORF-Archivs gehoben werden: Hansi lang trifft Chuzpe trifft Schmetterlinge. Drei österreichische Fernseh-Pop-Selbstbildnisse (zurück) auf der Leinwand, zurück auf dem Schirm.

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