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Innovatives Kino, AT 2019, Farbe+SW, 102 min., OF
Diagonale 2019
Regie, Buch, Schnitt: Johann Lurf
Sounddesign: Nils Kirchhoff
Produzent:innen: Johann Lurf
Produktion: Johann Lurf
Johann Lurf sammelte aus nicht
weniger als 586 Filmen alle „reinen“
Sternenhimmel und montierte
sie chronologisch gereiht aneinander
– von 1905 quer durchs All bis
2018. ist ein stetig wachsender
Film, dessen neueste Version ab sofort
auf jeder Diagonale im Nachtslot
gezeigt wird. Ein grandioser
Sternenatlas der Filmgeschichte.
Lurf sammelte aus nicht weniger als 586 Filmen alle
„reinen“ Sternenhimmel und montierte sie chronologisch
gereiht aneinander – von 1905 quer durchs
All bis 2018. Lurfs Sternensammlung avanciert im
Kino zum regelrecht lustvollen Wahrnehmungsexperiment.
Man ahnt, dass hinter jedem einzelnen Ausschnitt
eine Geschichte oder eine Anekdote steckt.
Und obwohl es im Weltall nichts zu hören gibt, begleitet
den Film ein fulminanter Soundtrack, der historisch
bedingt stumm beginnt, sich aber bald zu einer hinreißenden
Collage aus Sprache, Geräuschen und
Musik entwickelt. Fast zu schnell endet die Searched-
Footage-Doku und lässt uns nochmals staunen, wenn
zum minutenlangen Abspann die drehleierartigen
Synthesizerklänge von Wendy Carlos die Raum-Zeit-
Reise ins Endlose fortsetzen – ein grandioser
Sternenatlas der Filmgeschichte. Glücklicherweise
ist der Film seit seiner Premiere 2018 wieder weiter
angewachsen, die neueste Version wird von nun an
auf jeder Diagonale im Nachtslot gezeigt werden.
(Katalogtext,
mz)
Dies sind die raren Momente, in denen ein Kinopublikum
mit dem Rücken zum Projektor tatsächlich
Licht gegenübersitzt, das auf es zurückfällt: Unsere
Augen sind die Leinwände für das Kino der stars.
(Daniel Kasman)