Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Little Joe
Spielfilm, AT/GB/DE 2019, Farbe, 105 min., eOmdU
Diagonale 2021

Regie: Jessica Hausner
Buch: Jessica Hausner, Géraldine Bajard
Darsteller:innen: Emily Beecham, Ben Whishaw, Kerry Fox, Kit Connor, David Wilmot, Phénix Brossard, Sebastian Hülk, Lindsay Duncan
Kamera: Martin Gschlacht
Schnitt: Karina Ressler
Originalton: Malcom Cromie
Sounddesign: Erik Mischijew, Matz Müller
Szenenbild: Katharina Wöppermann
Kostüm: Tanja Hausner
Produzent:innen: Bruno Wagner, Bertrand Faivre, Philippe Bober, Martin Gschlacht, Jessica Hausner, Gerardine O'Flynn
Produktion: coop99 filmproduktion
Koproduktion: The Bureau (GB) Essential Filmproduktion (DE)

 

Im Zentrum von Jessica Hausners englischsprachigem Sci-Fi-Film stehen die Biologin Alice und eine von ihr entwickelte genmanipulierte Pflanze, deren Duft die Menschen glücklich machen soll. Möglicherweise wirkt Little Joe (so der Name der Blume) aber nicht wie erhofft, sondern beeinflusst menschliches Verhalten in erschreckender, wenn auch kaum merkbarer Weise. Will Alice selbst die Wahrheit wissen? Oder will sie lieber glücklich sein?

Little Joe – Jessica Hausners erste englischsprachige Regiearbeit – ist ein Science-Fiction-Film: In kühlen, befremdend stylishen Bildern verhandelt er die Themen Glück und Unterwerfung. Emily Beecham (bei den Filmfestspielen Cannes für ihre Rolle ausgezeichnet) spielt die Wissenschaftlerin Alice, die allein mit ihrem Teenagersohn Joe in London lebt. In einem Labor, das genmanipulierte Pflanzen züchtet, hat sie mit ihrem Kollegen Chris (Ben Whishaw) eine Blume entwickelt, deren Duft die Menschen glücklich machen soll. Little Joe, so der Name der Pflanze, weist aber möglicherweise eine Mutation auf und könnte durch die Atemwege direkt auf das menschliche Gehirn wirken – in nicht erhoffter Weise. Alice’ Kollegin Bella (Kerry Fox) hinterfragt als Erste – und letztlich Einzige – den Züchtungserfolg, und besonders durch die Konfrontationen, die Bella auslöst, verdeutlicht Hausner die horrende Seite menschlichen Harmonie-, Zugehörigkeits- und Unterwerfungsbedürfnisses. Will aber Alice selbst die Wahrheit wissen – oder will sie lieber glücklich sein? Little Joe antwortet mit einem klaren „Ja“.
(Katalogtext, az)

Es ist eine irre, faszinierende Mischung aus Little Shop of Horrors und Invasion of the Body Snatchers, welche Jessica Hausner hier in hypermoderne Bilder gießt.
(Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog.ch)

Hausner does a fine job of keeping us on edge with this sinister exercise content with examining the ease with which men in the workplace undermine their female cohorts, not to mention the fine, irrevocable line between mental stability and imbalance as defined by cultural norms. Tonally, this is similar to her 2004 art-house thriller Hotel which creates a similar brooding unease.
(Nicholas Bell, ioncinema.com)

The script, by Hausner and Géraldine Bajard, shows an astute grasp of the psychological and social dynamics of the family, the workplace, of parenthood and of gender relations. Thanks to the inclusion of a psychotherapist Alice visits (Lindsay Duncan), certain issues to do with guilt and suppressed desire are made explicit, but not in a clunky or over-emphatic fashion; possibilities of interpretation are simply sown into the overall narrative, which is balanced precariously but pleasingly between the fantastic and the real, between the analytical and the evocative, between the seriously philosophical and the darkly comic.
(Geoff Andrew, bfi.org.uk)

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