Antarctic Traces
Dokumentarfilm kurz, AT/CA 2019, Farbe+SW, 30 min., eOF
Diagonale 2019
Regie, Kamera: Michaela Grill
Sounddesign: Nick Kuepfer
Weitere Credits: Stimme: Elizabeth Anka Vajagic
Sprachaufnahmen & Tonmischung: Steve Bates
Produzent:innen: Michaela Grill
Produktion: independent
Karge, schneebedeckte Berge,
die aus dem Meer ragen. Rostige
Schiffswracks und verwitterte
Fabriksruinen: eine Landschaft
ohne Menschen, aber mit deren
Hinterlassenschaften, die von
der grausamen Walfangindustrie
zeugen. Eine feinsinnig-sphärische
Text-Bild-Komposition über die antarktische
Inselgruppe Südgeorgien
– einen Küstenstrich, in den sich der
verheerende Raubbau des Menschen
nachhaltig eingeschrieben hat.
Karge, schneebedeckte Berge der antarktischen
Inselgruppe Südgeorgien, die aus dem Meer ragen.
Vor sich hin rostende Schiffswracks und verwitterte
Stege, die zu verwahrlosten Industrieruinen führen.
Eine Landschaft ohne Menschen, aber mit Spuren,
die von deren einstiger Anwesenheit und von einer
grausamen Unrechtsmaschinerie zeugen: Vom
Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er-Jahre
wurde hier vor allem Jagd auf Wale gemacht. Abertausende
wurden in den Fabriken geschlachtet, die
heute geisterhaft an der Küste liegen und von Robben,
Seeelefanten und Pinguinen besiedelt werden.
Vom barbarischen Geschäft mit der Harpune erzählen
ineinander verflochtene historische Textfragmente
aus dem Off, unterlegt mit einem Soundteppich
aus sphärischen Klängen. Eine Essayminiatur über
ein trügerisch idyllisches Stück Erde, in das sich der
verheerende Raubbau des Menschen eingeschrieben
hat.
(Katalogtext,
jk)