Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Die Katze
Spielfilm, DE 1988, Farbe, 118 min.
Diagonale 2013

Regie: Dominik Graf
Buch: Christoph Fromm, Uwe Erichsen
Darsteller:innen: Götz George, Gudrun Landgrebe, Joachim Kemmer, Heinz Hoenig, Ralf Richter, Ulrich Gebauer, Sabine Kaack u.a.
Kamera: Martin Schäfer
Schnitt: Christel Suckow
Originalton: Günther Stadelmann
Musik: Andreas Köbner, Eric Burdon (Titelsong "Good Times")
Szenenbild: Matthias Kammermeier
Kostüm: Susanne Wemcken
Produzent:innen: Georg Feil, Günther Rohrbach
Produktion: Bavaria Film GmbH
Koproduktion: Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

 

Mit einer Einführung von Olaf Möller und Christoph Huber.

Götz George, in den 1980er-Jahren die Personifikation des „Bullen“ schlechthin, schlüpft in die Rolle eines eiskalten, raffinierten Verbrechers. Von einem Hotelzimmer aus lenkt er einen Banküberfall mit anschließender Geiselnahme. Dominik Grafs erster großer Kinoerfolg und ein Markstein für das Genre des Gangsterfilms in Deutschland. (Filmmuseum Potsdam)

Katalogtext Diagonale 2013:

Der Gangster Probek hat den perfekten Coup ausgeheckt: Während seine beiden Komplizen eine Bank überfallen, in dem von Polizei belagerten Gebäude Geiseln nehmen und ein Lösegeld in Millionenhöhe fordern, beobachtet er in aller Ruhe das Geschehen von einem gegenüberliegenden Hotel aus – und gibt seinen Männern per Funk Tipps und Instruktionen. Zunächst läuft alles nach Plan, bis sich die Aktion zu einem Katz- und-Maus-Spiel zwischen Probek und dem Einsatzleiter der Polizei entwickelt. (Deutsches Filminstitut)

Es ist der 16. Juni 1987 in Düsseldorf. Ein ganz normaler Tag in der Bundesrepublik Deutschland. Menschen fahren mit den Vorortzügen zur Arbeit. Der Notfallhub- schrauber der Polizei fliegt zu einem Einsatz. Ein Liebespaar steigt aus dem Bett und be- seitigt die Spuren der nächtlichen Leiden- schaft. Denn die Frau muss nun wieder nach Hause, zu ihrem Ehemann, dem Filialleiter einer Innenstadtbank in Düsseldorf. Und der Mann muss an die Arbeit. Er wird diese Bank überfallen, nicht in eigener Person, die Drecksarbeit wird ein Mann für ihn unterneh- men, den er aus dem Gefängnis kennt. „Heute ist unser Tag“, sagt Probek (Götz George), als er sich von Jutta Ehser (Gudrun Landgrebe) verabschiedet.

Sie werden sich schon in wenigen Stunden wiedersehen, unter Umständen, die drama- tischer nicht sein könnten. Doch den ersten öffentlichen Schritt an diesem Tag machen die Handlanger: Junghein (Heinz Hoenig) und sein Kumpel Britz (Ralf Richter) ziehen sich Strumpfhosen über den Kopf und gehen in die Bank. Sie bringen sieben Menschen in ihre Gewalt, dann verschaffen sie sich Zugang zum Tresor, in dem aber nur 200.000 Mark liegen. Eine Enttäuschung, allerdings eine kalkulierte, denn jetzt beginnt der Banküberfall eigentlich erst richtig. Die Polizei rückt mit allen Teams und Wagen an, die sie zur Verfügung hat. Scharfschützen, Sturmeinheit, Abhörer, Psychologen, Spurensicherer. Der Einsatzleiter Voss wähnt sich gegenüber den schweren Jungs in der Bank auf der sicheren Seite. Er wird die Sache mit seiner Erfahrung und seiner überlegenen Intelligenz schon in den Griff bekommen. Aber nach einer Weile wird er argwöhnisch. Könnte es sein, dass die Geiselnehmer die Polizei abhören?

Die Katze ist insofern kein gewöhnlicher Thriller, als kaum einmal davor im deutschen Kino so aufwendig die zunehmende Techni- sierung der polizeilichen Arbeit (und der kriminellen Handlung) in den Blick genom- men wurde. Von Beginn an geht es darum, wer den besseren Überblick hat. Die Zuschauer nehmen fast durchweg die Perspektive der Verbrecher ein, denn Probek ist die zwiespältige Identifikationsfigur des Films: ein Mann, der gleichermaßen schlau und stark ist, der alles bedacht hat und die Figu- ren ausspielt wie Karten in einem Pokerspiel, bei dem er sich von Beginn an das beste Blatt gesichert hat. (FAZ)

Götz George war für mich tatsächlich die mythologische Figur des Films, eine Art Minotaurus, in einem Hotellabyrinth einge- schlossen. Draußen unter ihm wimmelte die BRD-Wirklichkeit der End-80er. Die Geiselnahme in Gladbeck passierte genau ein Jahr später und sah in bestimmten Details verdammt nach Katze aus. (Dominik Graf, torrent-Interview)

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