All the Stops
Innovatives Kino kurz, AT 2020, Farbe, 16 min., kein Dialog
Diagonale 2021
Regie, Buch: Josef Dabernig
Darsteller:innen: Ingeburg Wurzer, Gregor Schmoll, Zsolt Szalai, Wolfgang Dabernig u. a.
Kamera: Christian Giesser
Schnitt: Josef Dabernig
Musik: Christoph Herndler
Sounddesign: Michael Palm
Produzent:innen: Josef Dabernig
Koproduktion: steirischer herbst '20
Das Leben: ein Kreislauf sich wiederholender Ereignisse und Verpflichtungen, die Josef Dabernigs Protagonistin gekonnt an Handlanger zu delegieren weiß. Mit vermeintlich belangloser Handlung, ohne Dialoge, ganz auf die Kraft von Musik und Sounddesign setzend, rührt All the Stops augenzwinkernd an existenziellem Unbehagen: Letzter Stopp ist – trotz aller Bemühungen – immer der Friedhof.
Der Alltag, das Leben: ein Kreislauf sich wiederholender Ereignisse und Verpflichtungen. Josef Dabernigs Protagonistin delegiert unliebsame Aufgaben mehrheitlich an bezahlte Handlanger. Wuchernde Hecken schneiden, rostige Tore schleifen, in die Jahre gekommene Fassaden – die der Villa und die eigene – instand halten, all das überlässt sie anderen. Sie aber behält den Durchblick, das Putzen der Fenster erledigt sie selbst. Auch wenn sie dem Chauffeur das Steuer überlässt, ist sie diejenige, die ansagt, wo’s langgeht: zum Frisör, zum Tankstellenbüffet, zur Auftragsvergabe ins Café, dazwischen regelmäßig zum Gotteshaus, um – mal ohne, mal mit Begleitung eines stummen Chors – die Orgel zu spielen.
Dabernig spielt mit einer vermeintlich belanglosen Handlung und inszenatorischen Genrekoketterien. Ohne Dialoge, ganz auf die Kraft von Musik und Sounddesign setzend, rührt seine formale wie rhythmische Präzisionsarbeit All the Stops augenzwinkernd an existenziellem Unbehagen: Letzter Stopp ist – trotz absurdester Bemühungen – immer der Friedhof.
(Katalogtext, mk)