Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Das ist alles
Dokumentarfilm, AT 2001, Farbe, 98 min., OmdU
Diagonale 2022

Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Buch: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Darsteller:innen: Lina und Viktor Dies, Nadja und Alexej Letschunkis, Tigran und Syran Gülüyman u. a.
Kamera: Rainer Frimmel
Schnitt: Tizza Covi
Originalton: Tizza Covi
Produzent:innen: Rainer Frimmel
Produktion: Vento Film

 

Das ist alles ist der erste Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, die seit 1996 gemeinsam an Projekten in den Bereichen Fotografie, Theater und Film arbeiten. Das ist alles dokumentiert den Alltag der deutschstämmigen, russischen und armenischen Bewohner*innen in Jasnaja Poljana nahe Kaliningrad, wo durch die Umsiedelungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg eine multinationale Dorfstruktur entstanden ist.

Das ist alles ist der erste Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, die seit 1996 gemeinsam an Projekten in den Bereichen Fotografie, Theater und Film arbeiten. 2002 gründeten die beiden die Produktionsfirma Vento Film, um ihre Filme unabhängig zu produzieren. Das ist alles dokumentiert den Alltag der deutschstämmigen, russischen und armenischen Bewohner*innen in Jasnaja Poljana nahe Kaliningrad, wo durch die Umsiedelungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg eine multinationale Dorfstruktur entstanden ist. Der Film feierte auf dem Festival von Nyon seine Premiere und wurde dort mit dem Nachwuchspreis Regards Neufs ausgezeichnet.
(Katalogtext)

Wenn Herr Deis mit Stolz seinen Acker zeigt und dabei mit Liebe auf die Eigenheiten der verschiedenen Unkräuter hinweist, obwohl er für das Überleben fast ausschließlich auf die Ernte von seinem kleinen Stück Land angewiesen ist, dann bekommt man einen Eindruck von der außergewöhnlichen Lebensphilosophie der Bewohner*innen des russischen Dorfes Jasnaja Poljana, über das der Dokumentarfilm Das ist alles erzählt. Herr und Frau Deis sind Russlanddeutsche aus Kasachstan, die vor zehn Jahren in dieses Dorf in der Kaliningrader Region, dem ehemaligen nördlichen Ostpreußen, gekommen sind. Nach 1945 wurde das Gebiet mit Bewohner*innen aus den verschiedensten Sowjetrepubliken neu besiedelt. Sie versuchen nun, das Beste aus ihren neuen Lebensumständen zu machen. (…) Am Tisch sitzend erzählen sie im Zwiegespräch aus ihrem Leben, von den Hoffnungen, die sie in den neuen Präsidenten setzen, und von der Erinnerung an ihre ehemalige Heimat. Das ist alles beschäftigt sich vor allem mit der Gegenwart der Bewohner*innen eines russischen Dorfes, von dem üblicherweise nur in Zusammenhang mit seiner Vergangenheit berichtet wird, als sich das berühmte Pferdegestüt Trakehnen dort befand.
(Tizza Covi und Rainer Frimmel)

Das ist alles, der Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, ihre erste Langfilm-Arbeit, besteht großteils aus langen, ungeschnittenen Einstellungen ohne Kamerabewegung. Manche Aufnahmen wirken wie altmodische Fotografenporträts – wohl auch deshalb, weil die Porträtierten angesichts der Aufnahmesituation eine entsprechende Ernsthaftigkeit und vorsichtige Zurückhaltung an den Tag legen. Zwischen die Gespräche sind weitläufige Ansichten des Ortes und seiner Umgebung montiert. Es gibt keinen Kommentar, keine Off-Musik und keine direkten Interventionen der Filmemacher. Hauptsächlich aus den Berichten entsteht langsam ein (…) Eindruck vom Alltag und von den Arbeitsabläufen, die ihn prägen. Von der Geschichte des Dorfes und von den Wanderbewegungen innerhalb der ehemaligen Sowjetunion und der Besiedelungspolitik der letzten Jahrzehnte. (…) Vor allem die Auftritte von Herrn Deis, der mit Hingabe die diversen Pflanzen und Unkräuter auf seinem Acker erklärt und dem fast die Tränen kommen, wenn er von der Zerstörung des Ökosystems an seinem ehemaligen Wohnort erzählt, gehören zu den Glücksmomenten dieses Films.
(Isabella Reicher, Der Standard)

Als Regisseure legen Tizza Covi und Rainer Frimmel visuell den Rahmen fest, als Fragesteller halten sie sich bewusst zurück, die Ausgestaltung des entstehenden Tableau vivant liegt bei den Protagonisten. (…) Das künstlerische Auge der beiden Filmemacher wurde an der Grafischen Lehranstalt in Wien geschult, der Einfluss der Fotografie ist in jeder der oft minutenlangen Einstellungen präsent, als würde die unbewegte Kamera einen Kontrapunkt zu den von Umsiedlung und Vertreibung geprägten Lebensgeschichten setzen.
(Karin Schiefer, austrianfilms.com)

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