Cavalcade
Innovatives Kino kurz, AT 2019, Farbe, 5 min., ohne Dialog
Diagonale 2019
Regie, Schnitt: Johann Lurf
Buch: -
Kamera: Martin Putz
Originalton: Nora Czamler
Sounddesign: Alexander Koller
Weitere Credits: Oberbeleuchter: David Siebert
Beleuchter: Daniel Steiner
Beleuchter: Cedric Dugueperoux
Beleuchter-Trainee: Matthew Gerges
Kameraassistent: Christian Mitterbauer
Bauten: Georg Hirzinger
Produzent:innen: Johann Lurf
Produktion: Johann Lurf
Eine starre Einstellung auf ein bunt
strahlendes Wasserrad, das sich
im nächtlichen Flusslauf dreht. Der
Effekt von Johann Lurfs Film über
die Grundparameter des Mediums
gründet auf einer ausgeklügelten Versuchsanordnung:
auf dem Zusammenspiel
von Licht, Aufzeichnungsapparatur
und kinetischer Energie,
ohne das die Illusion von Stillstand
und Bewegung nicht zustande käme.
Eine starre Einstellung auf ein Wasserrad in
seichtem Flusslauf bei Nacht. Zunächst nur langsam
drehend und flackernd erleuchtet, schließlich
blendend weiß mit grellbunten geometrischen
Musterscheiben erstrahlend, beginnt es immer
schneller zu rotieren. Bis Rad und Scheiben sich
plötzlich in entgegengesetzte Richtungen und mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu bewegen
oder gar stillzustehen scheinen, während das aufgewühlte
Wasser gleichmäßig sprudelt.
Das Setting erscheint simpel. In Johann Lurfs
unbeschwert-fesselnder Visualisierung der Grundparameter
des Mediums Film gründet der Effekt
aber auf einer ausgeklügelten Versuchsanordnung.
Erst im abgestimmten Zusammenspiel von Licht
(Stroboskop), Aufzeichnungsapparatur (zwei 35mm-
Kameras, die stereoskopisch filmen) und der kinetischen
Energie des Objekts (die Wasserradkonstruktion)
stellen sich beim Anblick die optischen Illusionen
von Stillstand und Bewegung ein.
(Katalogtext,
mk)