Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Talea
Spielfilm, AT 2013, Farbe, 75 min., OmeU
Diagonale 2017

Regie: Katharina Mückstein
Buch: Selina Gnos, Katharina Mückstein
Darsteller:innen: Sophie Stockinger, Nina Proll, Philipp Hochmair, Andreas Patton, Eva Maria Gintsberg
Kamera: Michael Schindegger
Schnitt: Natalie Schwager
Originalton: Johannes Preis
Musik: Veronika Eberhart, Wolfgang Möstl
Sounddesign: David Seitz
Szenenbild: Katharina Haring, Mira König, Simon Sramek
Kostüm: Monika Buttinger
Produzent:innen: Flavio Marchetti
Produktion: La Banda Film

 

In ihrem vielfach ausgezeichneten Debütfilm Talea porträtiert Katharina Mückstein die Beziehung zwischen einem ausgerissenen Pflegekind und seiner leiblichen Mutter. Bestechend: der von Veronika Eberhart und Wolfgang Möstl verantwortete Soundtrack.

Die 14-jährige Jasmin (Sophie Stockinger) lebt bei einer Pflegefamilie, gepiesackt von ihren Geschwistern. Sie reißt aus und macht ihre leibliche Mutter Eva (Nina Proll) zur unwissenden Komplizin ihrer Flucht.
Katharina Mücksteins Debüt, Buddy-Film und Mutter-Tochter-Geschichte zugleich, baut seine Spannung aus der Beziehung zwischen seinen beiden Hauptcharakteren auf, die zwar zusammengehören, aber unterschiedlicher nicht sein könnten.
Diese Dualität spiegelt sich im Soundtrack von Veronika Eberhart, einem Song, der in zwei grundverschiedenen Gestalten auftaucht. „Take me to the place of your love“, singt Eberhart zu spärlichen Gitarren und einem minimalen Bass-Drum-Puls, während die Kamera Jasmin auf einer einsamen Radfahrt am Wiener Stadtrand begleitet.
Dasselbe Lied baute Eberhart gemeinsam mit Wolfgang Möstl zu einer Tanznummer um, zu der Eva in der Dorfdisko – unter Jasmins missbilligendem Blick – mit dem balzenden Hotelportier tanzt. In der Mitte des Songs entschleunigt sich der Beat passend zu den Bildern einer in die Diskoszene eindringenden Wachtraumsequenz.
Regisseurin Mückstein hat Talea in einem Interview mit dem „Standard“ als ihren „Befreiungsakt“ nach der Filmakademie beschrieben: „Deshalb habe ich mir zugestanden, Musik ganz offensiv und als Stilmittel zu verwenden. Musik im Hintergrund, die manipuliert, leise Streicher – das gibt es bei mir nicht. Ich will die Zuseher/innen nicht von hinten herum einlullen.“ Tatsächlich setzt Talea die Musik von Eberhart und Möstl so spärlich ein, dass sie dort, wo sie vorkommt, eine ganz zentrale Rolle spielt.
(Katalogtext, Robert Rotifer)

Robert Rotifer – Bild, Ton & Respekt
Geglückte Synthesen von Pop und Film
Boybands, Raves und Indie-Pop – zwei Programmsampler aus der Perspektive der österreichischen Musikszene.

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