Land der Berge
Spielfilm kurz, AT/DE 2023, Farbe, 28 min., OmeU
Diagonale 2023
Regie, Buch: Olga Kosanović
Darsteller:innen: Vladimir Vulević, Filipa Gregec, Julia Edtmeier, Gabriele Roller, Noah Kaufmann, Clemens Berndorff, Gerhard Weber, Anton Noori, Biggie Waite, Thomas Mraz
Kamera: Simone Hart
Schnitt: Sebastian Schreiner
Originalton: Theda Schifferdecker
Sounddesign: Flora Rajakowitsch
Szenenbild: Laura Malmberg
Kostüm: Johanna Pflaum
Produzent:innen: Deniz Cooper, Olga Kosanović, Rupert Kasper
Produktion: April April Filme
Olga Kosanović offenbart die ungerechte Absurdität des österreichischen Bleiberechts. Der alleinerziehende Vater Vladimir möchte arbeiten, um mit seiner Tochter im Land bleiben zu können. Nur darf er das nicht, wenn er kein Bleiberecht hat. Aus diesem Paradox filtert der Film eine humanistische Anklage der zynischen Innenpolitik im Land unüberwindbarer Berge.
Anschauungsmaterial für die Bundesregierung! Mit bewegender Liebe für ihre Protagonist*innen zeigt Olga Kosanović den kafkaesken Bleiberechtsirrsinn österreichischer Machart. Der aus Serbien stammende alleinerziehende Vater Vladimir möchte arbeiten, kümmert sich um seine „gut integrierte“ Tochter, und gleichzeitig muss er darum kämpfen, im Land bleiben zu dürfen. Die Logik der Dame im Amt ist so zynisch wie paradox: Man darf bleiben, wenn man verdient, man darf aber nur verdienen, wenn man bleiben darf. Der Film begleitet Vladimir auf der täglichen Suche nach Würde durch ein Land der Unmöglichkeiten. Die titelgebenden Berge, die er überwinden muss, sind nicht die, die so kitschig die Wahlplakate zieren. Es sind schroffe Klippen, die von immenser sozialer Ungerechtigkeit erzählen. Wenigstens in den Bildern dieses Films bewahrt sich eine Idee von Humanismus.
(Katalogtext, ph)