Beyond – An African Surf Documentary
Dokumentarfilm, AT 2017, Farbe, 111 min., OmdU
Diagonale 2018
Regie: Mario Hainzl
Buch: Andreas Jaritz, Mario Hainzl
Kamera: René Eckert, Felix Gänsicke, Roman Königshofer, Mario Hainzl
Schnitt: Juri Rechinsky, Sebastian Funk
Musik: The Quiet Now
Sounddesign: Christofer Frank
Produzent:innen: Andreas Jaritz, Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn
Produktion: Lotus-Film
Koproduktion: Nomad Earth Media, AT
Eine Bilderreise in Wellenbewegungen:
von Marokko über die
Westsahara nach Mauretanien, in
den Senegal und nach Gambia. In
seinem Dokumentarfilm geht Mario
Hainzl dem Lifestyle der Surferszene
an der Westküste Afrikas nach
und skizziert die Lebensmodelle
und Träume von Surfer/innen aus
kleinen Fischerdörfern und größeren
Städten, Menschen aus der Tourismusbranche
und Umhereisenden
aus Europa. Ein Leben für die
Bretter, die die Welt bedeuten.
Eine episodenhafte Bilderreise, die von Marokko
über die Westsahara nach Mauretanien, in den Senegal
und nach Gambia führt. Mit seinem Dokumentarfilm,
der einer Route entlang der Westküste Afrikas
folgt, spürt Mario Hainzl vor allem dem Lifestyle
der Surferzene nach. In einem erzählerischen Netz
skizzieren Surfer/innen aus kleinen Fischerdörfern,
Skateboarder aus größeren Städten, Menschen aus
der Tourismusbranche und Umherreisende aus Europa
ihre Lebensmodelle und Träume. Dem Flow-Gefühl des Sports begegnet der Film in der Surfästhetik
der Bilder: Musikalisch unterlegt werfen
sich Sportler/innen dynamisch in die sprudelnden
Wellen, gleiten in die sich auftürmenden Höhlen mit
Wänden aus Wasser und balancieren auf der glitzernden
Meeresoberfläche.
Zeitlupen zelebrieren die
geschmeidigen Bewegungen, Nahaufnahmen fangen
rauschige Glücksgefühle auf den Brettern ein.
Das Wellenreiten ist in Beyond – An African Surf
Documentary Herzstück und Ausgangspunkt, um
kleine Geschichten zarter Umbrüche zu erzählen.
Viele davon sind persönlich und handeln von individuellen
Lebensmodellen: Die 18-jährige Meryem
lebt in der Nähe des internationalen Surf-Hot-Spots
Taghazout. Die marokkanische Surfmeisterin
lässt gesellschaftliche Schwierigkeiten anklingen,
als Frau diese Sportart auszuführen. Eine Gruppe
Jugendlicher im südmarokkanischen Tarfaya möchte
einen Club etablieren und am spärlich besuchten
Küstenabschnitt den Surftourismus aufblühen lassen.
An anderer Stelle begleitet die Kamera einen
Wellenreiter, der die Küste Westafrikas regelmäßig
besucht und abenteuerwütig, wenn auch mit mulmigem
Gefühl, durch ein ehemals stark vermintes
Gebiet
Mauretaniens fährt, um einen abgelegenen
Strand zu erreichen. Und während die Kamera in der
Wüste Sahara die Wellen abtastet, die der Wind in
die Dünen gezeichnet hat, erzählt ein Reiseleiter vom
allmählichen Verschwinden des Nomadentums und
von gekünstelten Touristenführungen.
Der Film bleibt bei den Protagonist/innen und
deren Geschichten. Es sind Realitätsausschnitte und
kleine Episoden einer alternativen, subkulturellen
Szene und Bewegung. Facetten und Eindrücke, die in
glänzenden Lichtreflexionen und schillernden Farbtönen
die Schönheit der Landschaften an der westafrikanischen
Küste mit einfangen. Ein Leben für die
Bretter, die die Welt bedeuten.
(Katalogtext, jk)