Diagonale
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HOMME LESS
Dokumentarfilm, AT/US 2014, Farbe, 83 min., OmdU
Diagonale 2015

Regie, Buch, Kamera: Thomas Wirthensohn
Darsteller:innen: Mark Reay
Schnitt: Josh Cramer, Thomas Wirthensohn
Originalton: Tic-music Tonstudios
Musik: Kyle Eastwood und Matt McGuire
Sounddesign: Clemens Kloss
Produzent:innen: Wolfgang Ramml, Karol Martesko-Fenster
Produktion: Filmhaus Wien Universa
Koproduktion: Schatzi Productions Thought Engine

 

Mark scheint jenes glamouröse Leben zu führen, von dem viele nur träumen. Gut aussehend, eloquent und stets tadellos gekleidet knipst er sich als Modefotograf durch den New Yorker Straßendschungel und ist bei den angesagtesten Partys mit dabei. Doch nach dem Trubel erwartet ihn zu Hause keine Designerwohnung, sondern ein versteckter Schlafplatz auf dem Dach eines Apartmentblocks. Thomas Wirthensohn kratzt in HOMME LESS an der Oberfläche des American Dream und legt dessen Schattenseiten offen.
www.homme-less.com, www.filmhaus.com

Katalogtext Diagonale 2015:
Silbergraues Haar, verwegene Eleganz. Mark Reay trägt schicke Designeranzüge und modische Schuhe und knipst sich als Street-Style-Fotograf durch den New Yorker Straßendschungel und die Modeschauen einer glamourösen Glitzerwelt. Gut aussehend, eloquent und mit einer guten Portion Frechheit ausgestattet scheint er auf der Welle des Erfolgs zu schwimmen. Abends nimmt er noch schnell einen Bissen im Café und bearbeitet Fotos für die Hochglanzmagazine – die Hektik der Selbstständigkeit wirkt bei ihm spielerisch leicht. Doch bei näherem Hinsehen ist sein Leben kein so müheloser Spaziergang wie anfangs vermutet: Wenn er den Schlüssel in das Schloss der Eingangstür eines Apartmentblocks im East Village steckt und die Stiegen bis in den letzten Stock erklimmt, erwartet ihn keine Designerwohnung, sondern ein Dach, das seit den letzten fünf Jahren sein Zuhause ist. Um zu schlafen, wickelt er sich in eine Plane und legt sich neben die Klimaanlage. Mark ist obdachlos.

Thomas Wirthensohn kratzt in HOMME LESS an der Oberfläche des American Dream und legt dessen Schattenseiten offen. Er folgt seinem Protagonisten in die dunklen Ecken und Verstecke seines Lebens und dokumentiert seinen Alltag zwischen den Extremen, denen er mit Erfindungsreichtum und Anpassungsfähigkeit begegnet. Dabei blickt Wirthensohn hinter die Fassade eines charismatischen Überlebenskünstlers, man erfährt von dessen Sehnsüchten und dem Verlangen nach Zugehörigkeit in einer Stadt, die ihren Bewohner/innen den Lebenstakt vorgibt. So ist der Film zugleich auch ein Porträt von New York und seinen Gegensätzen, seiner Schönheit und seiner Grausamkeit: New York, I love you but you’re bringing me down. (mh)

HOMME LESS fängt, ungefiltert und roh, einen Augenblick unserer Zeit ein, in dem der amerikanische Traum endgültig zu Ende geht (…) Wie weit sind wir davon entfernt, alles zu verlieren, selbst unser Zuhause und damit einen Teil unserer Würde und Menschlichkeit? Wer aus unserem Umfeld spielt uns da womöglich auch etwas vor, nur um den Schein aufrechtzuerhalten, ein gut situiertes Mitglied der Gesellschaft zu sein, während seine/ihre Realität in Wahrheit ganz anders aussieht? Und wie weit würden wir selbst gehen, um unseren Lebensraum behalten, ein freieres, finanziell unabhängigeres Leben genießen oder nur unseren Lebenstraum weiter verfolgen zu können? (Produktionsmitteilung)

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