Der Riss
Spielfilm kurz, AT 2022, Farbe, 53 min., OmeU
Diagonale 2023
Regie, Buch: Paul Ertl
Darsteller:innen: Berta Kammer, Philipp Hochmair, Eva Maria Marold, Markus Schleinzer, Max Ortner, Johannes Deckenbach
Kamera: Lukas Schöffel
Schnitt: Paul Eckhart
Originalton: Lisa Puchner
Musik: Bernd Jungmair
Szenenbild: Fabian Liszt
Kostüm: Alexandra Elsbacher
Weitere Credits: Maske: Emese Torma
Produzent:innen: Marija Burtscher
Produktion: Filmakademie Wien
Die achtzigjährige Frau Pospisil lebt allein in ihrer Altbauwohnung. Eigentlich kommt sie dort gut zurecht, dennoch will sie ihr besorgter Sohn ins Pflegeheim stecken. Als sie einen unerklärlichen Riss in der Wand entdeckt, beginnt sie selbst an ihrem Verstand zu zweifeln – und ihr Leben erfährt einen köstlich surrealen Twist. Horror mit romantischkomödiantischem Anstrich. Lässig, gewitzt, aufwühlend!
Hinter der Tapete entdeckt die achtzigjährige Frau Pospisil eines Nachts einen Riss in der Wand. Schon davor haben sich unheimliche Dinge in der ihr so vertrauten Altbauwohnung zugetragen: ein laufender Wasserhahn, ein Fernseher, der von allein umschaltet, geplünderte Vorratsschränke. All das verschweigt sie ihrem Sohn, der sie ohnehin lieber in einem Pflegeheim wüsste. Schließlich wirkt es, als hätte Frau Pospisil ihr Leben nicht mehr unter Kontrolle. Während sie auch von der Nachbarschaft für dement erklärt wird, beginnt sie zunehmend selbst an ihrem Verstand zu zweifeln. Der Bruch zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung droht sich zu einem verschlingenden Graben auszudehnen, bis ein köstlicher Hauch Surrealität eine überraschende Wendung herbeiführt. Paul Ertls mittellanger Spielfilm verschaltet psychologisch unterfütterten Horror mit romantisch-komödiantischen Elementen. Und kokettiert dabei gekonnt mit einem ganz realen Grusel: der Angst vor dem Alter.
(Katalogtext, ek)