Regie, Buch: Friedl vom Gröller

Grazil schlängelt sich eine Würgeschlange auf verspiegeltem Untergrund. Die 16mm-Kamera zelebriert die Präsentation des edlen Reptils, fokussiert dessen Bewegungen und die im Spiegel (wie im Kamerablick) verdoppelte Körperlichkeit. Bis die symbolische Versuchsanordnung gestört wird und die Naturgesetze greifen. Vom Leben und sterben lassen – Kapital und Kunst kennen kein Erbarmen.
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Katalogtext Diagonale 2015:
Zunächst ein symbolischer Weckruf: Empört Euch! Die 16mm-Kamera zelebriert die Präsentation einer edlen Schlange und fokussiert deren im Spiegel verdoppelte Körperlichkeit. Wie auch das filmische Porträt Griselda und Natalia einer Doppelung nachspürt: Umrahmt von Versatzstücken konservierter Historie adressieren zwei Frauen und Generationen die näher rückende Kamera – ihre Blicke künden von Innigkeit und Individualität. Anders als die der Männer in 27. 12. 2013 St. Louis Senegal. Deren stolze Mienen beschwören eine undefinierte Kollektivität, die sich regelrecht geisterhaft in das doppelbelichtete Schwarz-Weiß-Bild überträgt. Drei aktuelle Arbeiten aus Friedl vom Gröllers Jahres- schaffen 2014 – sinnlich, rätselhaft, berauschend in Form und Material. (sh)