Magic Graz
Innovatives Kino kurz, AT 1972, Farbe, 22 min., dOF
Diagonale 2020

Regie: Curt M. Faudon, Max Vrecer
Canale Grande ist eines der geheimen
Meisterwerke des österreichischen
Kinos, ein Musterbeispiel
von subversiver Filmkunst. In dieser
Low-Budget-Arbeit hat die Protagonistin
(von Regisseurin Pezold
selbst gespielt) das konventionelle
Fernsehen satt und erfindet ihre
eigene, höchst persönliche Form
des „Nahsehens“. Während Pezolds
Handschrift durchaus zeitgenössische
Frische aufweist, wohnt den
atmosphärischen Stadtansichten
eine berührende Zeitkapselqualität
inne. Ebenso wie dem vorangehenden
kuriosen Kurzfilm Magic Graz.
Als kurioses Zeitdokument und Stadtbild von
Graz amüsiert der gut eine Dekade davor gedrehte
Vorfilm Magic Graz von Curt M. (damals noch: Kurt)
Faudon und seinem Kameramann Max Vrecer. Zu
Jazzmusik vom Josel Trio werden schicke Aufnahmen
arrangiert und mit Interviews kombiniert, in denen
einheimische und internationale Prominente über die
Bedeutung der steirischen Hauptstadt reden (und
manchmal durch sie flanieren): Oscar Peterson und
Marisa Mell, Jochen Rindt und Robert Stolz, Karlheinz
Böhm und Wolfgang Bauer. Als Werbefilm mit (Über-)Ambitionen ist Magic Graz das genaue Gegenteil von
Pezolds kritisch-komischer Intervention, bietet auf
seine Art aber ebenso viel Anlass zum Amüsement.
(Katalogtext, Christoph Huber)