Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Fieber
Spielfilm, LU/AT 2014, Farbe, 80 min., OmeU
Diagonale 2014

Regie, Buch: Elfi Mikesch
Darsteller:innen: Eva Mattes, Martin Wuttke, Nicole Max, Carolina Cardoso, Sascha Ley, Luc Feit
Kamera: Jerzy Palacz
Schnitt: Pia Dumont
Originalton: Hjalti Bager-Jonathansson
Musik: André Mergenthaler
Sounddesign: Greg Vittore
Szenenbild: Christina Schaffer
Kostüm: Brigitta Fink
Produzent:innen: Bady Minck, Alexander Dumreicher-Ivanceanu
Produktion: AMOUR FOU Luxembourg
Koproduktion: AMOUR FOU Vienna

 

Diagonale-Preis Filmdesign 2014
Bestes Szenenbild


Jahre nach dem Tod ihres Vaters begibt sich eine Frau (Eva Mattes) auf die Spur erinnerter Bilderwelten ihrer Kindheit. Als visuell betörende Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, Fantasie und Realität inszeniert Elfi Mikesch eine Suche nach der eigenen Identität, die über die Klärung der väterlichen Kriegstraumata führt. Bis nicht mehr klar zu unterscheiden ist, ob Franziska den Bildern auf der Spur ist oder die Bilder längst Franziska verfolgen.

www.amourfoufilm.com

Filmgespräch mit: Elfi Mikesch

Katalogtext Diagonale 2014:
Ein Mädchen, begraben unter einem Berg alter Fotografien. „Sehe ich diese Bilder, denke ich an meine Kindheit“, hört man die Stimme der mittlerweile erwachsenen Franziska aus dem Off. Wenn sie an die Kindheit denkt, dann auch an den Vater, den fieber- und nervenkranken, rigiden und unberechenbaren Patriarchen. Oft und ausführlich erzählte dieser von seiner Zeit bei der französischen Fremdenlegion, von Marokko, Syrien und Algerien – Orten von exotisierter Fremdheit und Faszination, die er in seinen Fotoaufnahmen dokumentiert hatte und in seinen Geschichten verklärte. Im Heute, Jahre nach dem Tod des geliebten und zugleich gefürchteten Familienoberhaupts, begibt sich Franziska (Eva Mattes) auf die Spur der erinnerten Bilderwelten. Als visuell betörende Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, Fantasie und Realität inszeniert Elfi Mikesch eine Suche nach der eigenen Identität, die über die Klärung des väterlichen Kriegstraumas führt. Bis nicht mehr klar zu unterscheiden ist, ob Franziska den Bildern auf der Spur ist oder die Bilder längst Franziska verfolgen. (red)

Es heißt doch, man soll nicht töten. Die Frage danach stellt die elfjährige Franziska ihrer Mutter, denn Franziskas Vater war Fremdenlegionär in Nordafrika und Syrien. Er brachte ein Fieber mit nach Hause. Es ist nicht nur die Malaria oder der Stich eines Skorpions. Es ist die Schwermut, eine wütende Depression, die das Töten mit sich bringt. Von diesem Fieber ist die ganze Familie betroffen, davon erzählt der Film (…) Das autoritäre Weltbild der Eltern macht den Ort der Familie zu einem Gefängnis. Wir schreiben das Jahr 1952. Nachkriegszeit. Franziskas Fragen zum Töten und zum Krieg werden von den Eltern nicht beantwortet. Franziska begibt sich in ihrer Vorstellung in die Welt der Gespenster. Die Figuren imaginiert sie sich aus den Fotos ihres Vaters, die er aus Afrika mitgebracht hat: den Söldner Charbon, den Militärarzt, den Aufständischen aus den Bergen und die Nachbarin Margueritte, eine Frau mit Vergangenheit. Sie wissen mehr, als Franziska lieb ist. Franziska wird von Albträumen heimgesucht. Es ist der Übergriff einer gewalttätigen Welt, und Franziska kommt selbst dem Töten sehr nahe, sie erkennt, wie nahe es ist, auch in ihr selbst. (Elfi Mikesch)

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