Die Strände / Les Plages
            Innovatives Kino kurz, AT 2019, Farbe, 10 min., OmeU
Diagonale 2020
          
        
Regie: Astrid J. Ofner
Buch: Konzept & Realisation: Astrid Johanna Ofner 
Weitere Credits: Text: Marguerite Duras
Stimme: Sylvie Rohrer
 
Postproduktion: Simon Rabeder 
Produzent:innen: Astrid Johanna Ofner
 
Diagonale’20 – Die Unvollendete. Die Diagonale’20 wurde aufgrund der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 abgesagt.
Familienurlaub am Meer. Bilder wie verblasste Erinnerungen, die nur so lang vom Glück eines Sommers erzählen, wie die Frau aus dem Off schweigt. Mit entzauberter Stimme zitiert Sylvie Rohrer Marguerite Duras, verleiht den Bildern neue Bedeutung. Eine ausdrucksstarke Reflexion über patriarchale Strukturen und ein Appell zum weiblichen Aufbruch.
Ein Urlaub am Meer. Die Wellen spülen rhythmisch an den Strand, Kinder spielen am Wasser, die Mutter passt auf, der Vater kommt dazu. Bilder wie verblasste Erinnerungen – aufgenommen auf körnigem Super8-Material, in sanftes Rosa, Gelb und Blau getaucht –, die nur so lang vom Glück eines Sommers erzählen, wie die Frau aus dem Off schweigt: „Das ist die Art und Weise, wie sich das Unglück niederschlägt.“ Sylvie Rohrers entzauberte, unwirsche Stimme lässt das unechte Bild zerplatzen, entlarvt das Gesehene als falsches, vom Mann diktiertes Glück. Marguerite Duras’ Worte, die Rohrer zitiert, verleihen den Bildern neue Bedeutung, der Strand wird Sinnbild von Langeweile, das weite Meer zum transitorischen Sehnsuchtsort der Frau. Astrid J. Ofner reflektiert nicht nur patriarchale Familienstrukturen, sondern auch die Arbeit als Künstlerin. Ein wütender Kommentar zu einem Medium, das von Männern diktierte Geschichten erzählt, und ein Appell an die Frauen, diese Geschichten aufzubrechen.
(Katalogtext, mk)