Diagonale
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Hotel Rock’n’Roll
Spielfilm, AT 2016, Farbe, 102 min.
Diagonale 2017

Regie: Michael Ostrowski, Helmut Köpping
Buch: Michael Ostrowski, Michael Glawogger
Darsteller:innen: Michael Ostrowski, Pia Hierzegger, Gerald Votava, Georg Friedrich, Detlev Buck, Hilde Dalik, Johannes Zeiler, Jayney Klimek, Helmut Köpping, Elisabeth Holzmeister, Frau Drops, Willi Resetarits, Stefanie Werger, Sven Regener
Kamera: Wolfgang Thaler
Schnitt: Alarich Lenz
Originalton: Heinz K. Ebner
Musik: The Base, Suricates, Lukas König, Skero
Sounddesign: Ingo Pusswald
Szenenbild: Renate Martin, Andreas Donhauser
Kostüm: Martina List
Produzent:innen: Danny Krausz, Kurt Stocker, Dieter Klein, Rudolf Janisch, Sebastian Larrosa-Lombardi
Produktion: Dor Film

 

Drei gut gelaunte Loser übernehmen ein verschuldetes Hotel, um darin den Spirit von Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll wieder aufleben zu lassen. Nach unzähligen Unfällen und Missverständnissen erotischer und musikalischer Natur kommt es zum boulevardesken Showdown. Neonbunt-anarchischer Popreigen zwischen Peter-Alexander-Klamotte und Krimigroteske Wien.

„Begleitete Rauschreisen“ fehlen bekanntlich schmerzlich im Angebot diverser Ferienhotels. Als Onkel Waberl (Willi Resetarits) seiner Nichte Mao (Pia Hierzegger) sein abgehalftertes und überschuldetes Hotel vererbt, sammelt Mao ihre Kumpane Max (Michael Ostrowski) und Jerry (Gerald Votava) ein, und sie beschließen, die Villa zum Rock-’n’-Roll-Hotel umzugestalten – spezielle „Sonderpakete“ inklusive. Doch die feindliche Konkurrenz schläft nicht, und schnell muss die Truppe das Erbe gegen allerhand Intrigen verteidigen.
Nach Nacktschnecken und Contact High positioniert Michael Ostrowski den Abschluss von Michael Glawoggers Trilogie über eine ewig studentische Losertruppe in Koregie mit Helmut Köpping als neonbunt-anarchischen Popreigen zwischen Peter-Alexander-Klamotte und Krimigroteske Wien. Das Drehbuch dafür hat Ostrowski noch gemeinsam mit dem 2014 in Liberia verstorbenen Glawogger verfasst. Hotel Rock’n’Roll ist eine Art Schlussstück, das sich wie ein Heimatfilm ausnimmt, in dem die Bande endlich sesshaft wird – und zwar in einer Geste der Beharrlichkeit: Die tiefe Provinz darf nicht den verstockten Traditionalisten überlassen werden. Ein bisschen Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll haben schließlich noch niemandem geschadet.
(Katalogtext, az)

Der Altmeister (Michael Glawogger) war nicht nur am Drehbuch beteiligt – er hat die Crew bei den Drehs der ersten beiden Teile auch aufeinander eingeschworen. Ostrowski übernahm eine gut geölte Maschine – dass der Schmäh rennen würde, war von Anfang an klar. Und der Schäh kommt auch im Kinosaal an. (...) Die Running Gags der ersten beiden Teile werden gnadenlos weiter ausgereizt – etwa die ambivalente Beziehung zwischen Schorschi („I bin ka Woama“) und Harry, oder Maos Dauergenervtheit von Max. Bei all dem ist Ostrowskis Beitrag zur Trilogie (übrigens unterstützt durch das ORF-Film-Fernseh-Abkommen) genug dadaistisches Theater, um nicht ganz im Klamauk zu versumpfen. Hotel Rock’n’Roll ist zwar in erster Linie ein Film zum Lachen – aber auch einer zum ganz ordentlich Staunen, im positiven Sinn. Der Film ist zwar kein „Glawogger“ – aber Ostrowski braucht sich vor seinem „Glawo“ mit Sicherheit nicht zu verstecken. Das Experiment ist geglückt.
(Simon Hadler, orf.at)

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