quadro
Innovatives Kino kurz, AT/IT 2002, Schwarzweiß, 10 min., kein Dialog
Diagonale 2021
Regie: Lotte Schreiber
Stadt und (Urlaubs-)Sehnsucht – von Österreich an die Adriaküste. 1976 hat Bernhard Frankfurter für den ORF vier österreichische Familien in den Urlaub nach Bibione begleitet. Unweit vom Hausmeisterstrand vermisst Lotte Schreiber Jahrzehnte später einen Betonbau über der Küste von Triest. Zurück in Linz beobachtet Edith Stauber das freizeitliche Treiben im öffentlichen Schwimmbad. Alltag und Ausbruch: unter dem Pflaster liegt das Meer.
Knapp 430 Kilometer vom Linzer Parkbad und
nur neunzig Kilometer vom Strand von Bibione entfernt
thront auf einem Hügel über der Küstenstadt
Triest ein monumentaler Betonbau – wie ein stiller
Zeuge des Scheiterns kühner sozialutopischer Architekturvisionen.
quadro, Lotte Schreibers strukturelle
(und erfrischend faszinierte) Abarbeitung an diesem
brutalistischen Koloss, ist nur ein Beispiel ihres
OEuvres, aus dem andere Filme noch an vielen weiteren
Stellen Eingang in dieses Special hätten finden
können. Einmal werden die Gänge des kaum belebten
Wohnbaus von einem kleinen Fiat befahren. Es ist ein
Filmmoment, in dem Architekturstudie und (angelernte
Italien-)Sehnsucht ungewohnt ehrlich zueinanderfinden.
Und ein Stück weit auch die Schönheit im
Gescheiterten aufblitzen darf. In all ihrer Ambivalenz.
(Katalogtext, Sebastian Höglinger)
Unter dem Pflaster liegt das Meer
Eintritt zum Paradies um 3€20 (R: Edith Stauber, AT 2008)
Wie Sand am Meer – Familiennotizen aus Urlaub und Alltag (R: Bernhard Frankfurter, AT 1976)
quadro (R: Lotte Schreiber, AT/IT 2002)