Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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EVA-MARIA
Dokumentarfilm, AT 2021, Farbe, 93 min., OmeU
Diagonale 2021

Regie, Buch: Lukas Ladner
Darsteller:innen: Eva-Maria P., Renate P., Lukas Ladner, Christina P., Beate S., Lukas G., Martina G., Markus Geiregger MSc O.M.T., Dr. med. Josef Zech, Dr. med. Christian Specht, Amelie Janković, Liliana Janković, Simon Krapf, Nino Mitterer, August P., Stefanie S., Christina Kaser, Michael Kuttner, Eldina Woods, Nima Shafay, Bahram Shafay, Diba Shafay, Ben Fynn, Fabian Steixner
Kamera: Lukas Ladner, Gregor Perle
Schnitt: Lisa Zoe Geretschläger
Originalton: Sandra Schildhauer, Lukas Ladner, Phillipp Witsch
Musik: Isobel Cope
Sounddesign: Isobel Cope
Weitere Credits: Projekt- und Stoffentwicklung: Daniel Dlouhy Zusätzliche Kamera: Dino Bossnini, Florian Lazzari Audio-Postproduktion: Cine Chromatix Italy Tonmischung: Stefano Bernardi Audio-Koordination: Matthias Keitsch Coloristin: Susi Dollnig Titelgrafik: Lucia Pola Schnittassistenz: Christoph Hofer, Peter Jaitz, Georg Vogler VFX & Mastering: Josef Böhm Barrierefreie Fassung: alias film und sprachtransfer GmbH Postproduktionssupervision: Valentin Renoldner Versicherung: Peter Mayr, Aon Jauch & Hübner Produktionsassistenz: Laura Graf Filmgeschäftsführung: Tina Thurner Office Management: Ursula Stahrmüller Produktionsleitung: Daniel Dlouhy, Julia Horvath Herstellungsleitung: Peter Drössler
Produzent:innen: Arash T. Riahi, Daniel Dlouhy, Peter Drössler, Sabine Gruber, Lukas Ladner
Produktion: Golden Girls Film
Koproduktion: Bunny Beach Film

 

Eva-Maria, Anfang dreißig, wünscht sich ein Kind. Lukas Ladner, Regisseur wie persönlicher Assistent der jungen Frau, begleitet ihr Vorhaben, das für viele ungewöhnlich anmutet. Denn Eva-Maria sitzt aufgrund einer spastischen Zerebralparese zeitlebens im Rollstuhl. Zwischen Kinderwunschklinik, Schwangerschaftstests und durchwachten Nächten wird ein energisch, gleichzeitig sanft gegangener Weg dokumentiert, der in seiner Selbstverständlichkeit fasziniert.

Ein Smiley kündet davon, dass es losgehen kann. Eva-Maria, Anfang dreißig, findet ihn auf einem Ovaluationstest. Wenig später verabreicht ihr ein Arzt den gekauften Samen, der von einem Mann mit deutsch-dänischen Wurzeln stammt, dessen Stimme sie bereits von einer Tonaufnahme aus dem Internet kennt: „I really hope that you can find the right donor and that you can enjoy the happiness, and fulfilment that lies in having a child. Good luck and don’t forget to smile.“ Lukas Ladner, Regisseur von EVA-MARIA, fängt jenes Lächeln häufig ein. Denn die Lebenshaltung seiner Protagonistin, die aufgrund einer spastischen Zerebralparese im Rollstuhl sitzt, ist von Zuversicht geprägt – und auch von einer gewissen Hartnäckigkeit, die es braucht, um zwei Keimzellen dazu zu bringen, zu etwas Neuem zu verschmelzen. Ladner verfolgt das Projekt „Mutterwerden“ aus vorderster Reihe. Nicht nur weil er eben ein Porträt über Eva-Maria dreht – Ladner ist außerdem ihr persönlicher Assistent. In seinen Aufgabenbereich fällt es, die hin und wieder expressiven Frisuren zu richten, für welche Eva-Maria offenbar ein Faible hat; aber auch beim Waschen der Wäsche zu helfen, beim Duschen. Er ist es, der vom schwangeren Bauch einen Gipsabdruck als Erinnerung anfertigt und später, als das Baby mit Namen Ben auf der Welt ist, des Nachts das Fläschchen reicht.
Ladner unterstützt Eva-Maria, die als Sekretärin an der Pädagogischen Hochschule Tirol tätig ist, darin, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die wiederum sagt, der Auszug aus dem Elternhaus nach Innsbruck habe sie erst spüren lassen, was es bedeutet, frei zu sein. Eine ihrer größten Ängste ist es, angesichts ihrer Behinderung von der Gesellschaft als Mutter abgelehnt zu werden. Der in einem Bilderrahmen ausgestellte Spruch „Das Leben wär nur halb so nett, wenn keiner einen Vogel hätt“ bekommt unter diesen Vorzeichen auch einen bitteren Beigeschmack. EVA-MARIA ist das Dokument eines so ungewöhnlichen wie selbstverständlichen Weges, der die Schwangere zurück ins elterliche Wohnhaus führt – Mutter zu werden meint auch, ein Stück gewonnener Selbstständigkeit wieder aufzugeben. Lukas Ladner begleitet den Prozess unaufgeregt und empathisch, seine Nähe zu Eva-Maria erlaubt einen unverstellten Einblick.
(Katalogtext, cw)

Dieser Film ist auch Teil der Diagonale-Kollektion im KINO VOD CLUB. Mehr unter diagonale.at/canale-diagonale.

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