Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der Taucher
Spielfilm, AT 2019, Farbe, 94 min., dOF
Diagonale 2020

Regie, Buch: Günter Schwaiger
Darsteller:innen: Franziska Weisz, Alex Brendemühl, Julia Franz Richter, Dominic Marcus Singer
Kamera: David Azcano
Schnitt: Günter Schwaiger, Martin Eller
Originalton: Miguel Rejas
Musik: Roland Hackl
Sounddesign: Bernhard Maisch
Szenenbild: Cristina Guisado Garcia
Kostüm: Esther Sancho
Weitere Credits: Maske: Regina Breitfellner
Produzent:innen: Günter Schwaiger, Lukas Stepanik
Produktion: Günter Schwaiger Filmproduktion
Koproduktion: Extrafilm

 

Diagonale’20 – Die Unvollendete. Die Diagonale’20 wurde aufgrund der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 abgesagt.

Irene lebt mit ihrer Tochter Lena getrennt von Ehemann und Starmusiker Paul auf Ibiza. Ein Gerichtsverfahren wegen wiederholter häuslicher Gewalt ist gegen Paul in Vorbereitung. Um Karriere und Ruf zu schützen, versucht er, Irene subtil und nachdrücklich in ein Abhängigkeitsverhältnis zurückzudrängen. Zwischen präziser Studie und abgründigem Thriller zeichnet Der Taucher nach, was es bedeutet, wenn Gewaltmuster vererbt werden.

Bereits in seinem Dokumentarfilm Martas Koffer (2013) setzte sich Regisseur Günter Schwaiger mit dem Thema häusliche Gewalt auseinander. Sein erster Langspielfilm Der Taucher beleuchtet nun speziell die von gesellschaftlich angesehenen Männern verübte häusliche Gewalt und fokussiert darauf, wie psychische und physische Gewalt- und Abhängigkeitsmuster vererbt werden.
Irene (Franziska Weisz) und ihre 18-jährige Tochter Lena (Julia Franz Richter) leben getrennt von Irenes Ehemann Paul auf Ibiza. Ein Gerichtsverfahren ist in Vorbereitung, weil Paul Irene in der Vergangenheit immer wieder misshandelt hat. Doch für Paul, einen bekannten Komponisten, steht damit die internationale Karriere auf dem Spiel. Er will den Prozess verhindern und versucht gemeinsam mit seinem Sohn Robert (Dominic Marcus Singer), Irene in ein Sucht- und Abhängigkeitsverhältnis zurückzudrängen. Robert ist dabei in einer ganz besonders schwierigen Situation, weil er seinen Vater einerseits bewundert und liebt, andererseits für das, was er getan hat und immer noch tut, hasst und fürchtet. Ähnlich wie Lena ist Robert gefesselt von den traumatischen Erinnerungen, die ihn immer wieder einholen. Inszenatorisch oszilliert Schwaiger zwischen präziser, beklemmender Studie und konzeptuellem, abgründigem Thriller. Eindrücklich zeichnet Der Taucher fatale Dynamiken nach, denen ein gesellschaftlich propagiertes, grundfalsches Verständnis von Liebe zugrunde liegen mag.
(Katalogtext, az)

Der Film ist aus vier Perspektiven erzählt, die jede für sich einen bestimmten Umgang mit der Gewalterfahrung erzählt: Es geht dabei um Leugnen, Verdrängen, Widerstand und Resignation. Jede dieser vier Reaktionen verbindet sich ihrerseits mit der Suche nach Liebe und der Angst vor Zurückweisung. Alle Figuren sind so unerbittlich von der ausgeübten, erlebten oder erlittenen Gewalt geprägt, dass sie sich voneinander isolieren, weil sie nicht darüber sprechen können. In diesem Sinne ist der Film auch ein Appell an die Kommunikation, an die Notwendigkeit zu reden, die Dinge beim Namen zu nennen. Und sich nicht vor Gewalt und Bedrohung zu verstecken, sondern nach außen zu gehen, um Hilfe zu suchen. Denn nur so kann dieser Teufelskreis unterbrochen werden.
(Günter Schwaiger)

Großes Schauspielkino, wichtiges Thema, sensible Inszenierung.
(Julia Schafferhofer, Kleine Zeitung)

Wichtiger Film über Gewalt an Frauen. Künstlerisch ideal übersetzt.
(Nora Bruckmüller, OÖ Nachrichten)

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