Sea of Shadows
Dokumentarfilm, AT 2019, Farbe, 104 min., OmeU
Diagonale 2019
Regie, Kamera: Richard Ladkani
Buch: n/a
Schnitt: Georg Michael Fischer, Verena Schönauer
Originalton: Roland Winkler
Musik: H. Scott Salinas
Sounddesign: Michael Plöderl, Bernhard Zorzi
Weitere Credits: Produktion:
Eine Terra Mater Factual Studios Produktion in Zusammenarbeit
mit Appian Way, Malaika Pictures, The Wildlens Collective
Featuring:
(in order of appearance)
Jack Hutton, Carlos Loret de Mola, Andrea Crosta, Javier & Alan Valverde, Dr. Cynthia Smith
Produced by:
Walter Köhler and Wolfgang Knöpfler
Second Camera: Tobias Corts
Production Manager: Anita Ladkani
Field Producer: Ru Mahoney
Junior Producer: Sarah Nörenberg
Associate Producers: Matthew Podolsky, Sean Bogle
Executive Producers: Leonardo Di Caprio, Jennifer Davisson, Phillip Watson. Scott Z. Burns
Executive Producers: Dinah Czezik-Müller, Michael Frenschkowski
Executive Producers: Laura Nix, Rebecca Cammisa
Produzent:innen: Walter Köhler, Wolfgang Knöpfler
Produktion: Terra Mater Factual Studios GmbH
Ein bildgewaltiger Thriller im „Aquarium
der Welt“ (Jacques Cousteau).
Weil die Schwimmblase des
Totoaba-Fischs magische Heilkräfte
verspricht, floriert das mafiöse Geschäft
mit dem „Kokain des Meeres“.
Auch dem Vaquita, einer seltenen
Walart, wird der illegale Fischfang
zum Verhängnis. Sea of Shadows
begleitet Aktivist/innen, die mit
Mut und unter höchster Lebensgefahr
die Zerstörung eines ganzen
Ökosystems zu verhindern suchen.
Ein dramatischer Wettlauf gegen
Zeit und organisierte Kriminalität.
Es sind bildgewaltige Aufnahmen des Meereslebens
kombiniert mit Szenen wie aus einem Thriller.
Bedingt durch ein Netz aus Korruption und organisierter
Kriminalität droht der Sea of Cortez eine unumkehrbare
Naturkatastrophe: Obwohl der Vaquita nicht
gejagt wird, ist diese Walart vom Aussterben bedroht –
kaum noch dreißig Exemplare existieren weltweit.
Grund dafür sind jene illegalen Fangnetze, die dem
Totoaba gelten, einem geschützten Fisch, dessen
Schwimmblase magische, heilende Kraft besitzen soll
und der auf dem Schwarzmarkt Höchstpreise erzielt.
Das Multimillionen-Dollar-Geschäft mit dem „Kokain
des Meeres“ floriert, mexikanische Kartelle und die
chinesische Mafia machen gemeinsame Sache.
In seinem Dokumentarfilm begleitet Richard
Ladkani mehrere Journalist/innen, Naturschützer/
innen und Wissenschaftler/innen, die mit bewundernswertem
Mut die Ausrottung der Tiere zu verhindern
suchen: Jack Hutton etwa, der mit der Umweltorganisation
Sea Shepherd nach versteckten Netzen
und Wildererbooten im Meer fahndet. Trotz Militärschutz
ist dieser Aktivismus lebensgefährlich, viele
Fischer sind mittlerweile schwer bewaffnet. Auch der
investigative Journalist Carlos Loret de Mola stochert
bei seinen Recherchen im Küstenort San Felipe im
sprichwörtlichen Wespennest: Zahlreiche von Armut
betroffene Fischer arbeiten hier mittlerweile für die
Kartelle, einige Marinesoldaten scheinen Schmiergelder
zu kassieren. Um das kriminelle System zu
zerschlagen, will er die Drahtzieher ausfindig machen
und Druck auf die Behörden ausüben. Während der
Kampf um das Überleben von Vaquita und Totoaba
an dieser Front regelrechte Krimiausmaße annimmt,
begleitet Ladkani an anderer Stelle eine Meerestierärztin
beim Versuch, eine Versorgungsstation einzurichten,
um die Wale in geschützter Zucht vor dem
sicheren Aussterben zu bewahren. Sollte das Tier in
Gefangenschaft nicht überleben, wäre auch dieses
Rettungsprojekt gescheitert.
Sämtliche Strategien machen eines augenscheinlich:
Das Eintreten für das maritime Leben
der Region erfordert Courage. Weshalb dieser Einsatz
so zwingend nötig ist, zeigt Ladkani in betörend
schönen Bildern des Unterwasserlebens der Sea of
Cortez, die Jacques Cousteau einst das „Aquarium
der Welt“ nannte. Das Aquarium zu bewahren gleicht
einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit.
(Katalogtext, jk)