Steirerblut
Spielfilm, AT 2013, Farbe, 90 min.
Diagonale 2013
Regie: Wolfgang Murnberger
Buch: Susanne Freund, Wolfgang Murnberger (nach dem Roman von Claudia Rossbacher)
Darsteller:innen: Miriam Stein,
Hary Prinz,
Robert Stadlober,
Aglaia Szyszkowitz,
Thomas Stipsits,
Magdalena Kronschläger,
Andreas Kiendl
Johannes Silberschneider u.a.
Kamera: Peter von Haller
Schnitt: Evi Romen
Originalton: Heinz Ebner
Musik: Roman Kariolou
Sounddesign: Martin Löcker
Szenenbild: Maria Gruber
Kostüm: Martina List
Produzent:innen: Helmut Grasser
Produktion: Allegro FilmproduktionsgmbH
Koproduktion: ORF
ORF-Premiere
Der Tod einer Journalistin führt LKA-Ermittlerin Sandra Mohr zurück in ihr Heimatdorf in der steirischen Provinz. Dort angekommen wird die „verlorene Tochter“ schnell von der Vergangenheit heimgesucht – der Dorfpolizist ist ein Ex-Freund, der Stiefbruder ein Verdächtiger: Von wegen Heimvorteil. Wolfgang Murnberger inszeniert den ersten ORF-Landeskrimi in der Steiermark und verwickelt das Who is Who der hiesigen Schauspielzunft in eine flotte Geschichte um Begehren und dubiose Geldgeschäfte.
Katalogtext Diagonale 2013:
Ein Anruf beendet den Urlaub der jungen Polizistin Sandra Mohr: Eine Journalistin wurde tot im Auto aufgefunden. Gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten wird Mohr zur Mordaufklärung in ihr Heimatdorf in der steirischen Provinz beordert – das LKA hofft mit ihrer Besetzung auf einen Heimvorteil. Schon beim Eintreffen am Tatort wird klar, dass die Rückkehr der „verlorenen Tochter“ nicht nur kriminalistische Aufklärungsarbeit bedeutet: Zerwürfnisse mit der eigenen Familie und vergangene Beziehungen erschweren einerseits die Routinearbeit und führen andererseits die Ermittlungen in immer neue Richtungen.
Zumindest an Tatverdächtigen mangelt es nicht – die Gerüchteküche brodelt. Im Wirtshaus war die ermordete Journalistin gern gesehener Gast, ihre Recherchen zu den angeblichen Schwarzgeldgeschäften des Bürgermeisters waren brisantes Dorfgespräch: „Freunderlwirtschaft und Korruption, glaubts’, so was gibt’s nur in Kärnten?“, vermerkt die resolute Gastwirtin exemplarisch. Sie ist nicht gut auf den Bürgermeister zu sprechen. So wie eigentlich niemand, mit Ausnahme von dessen Neffen, dem hiesigen Polizeichef und Exfreund von Mohr, der die Gesetze um einiges lockerer auslegt als seine ehemalige Wegbegleiterin. Als der Stiefbruder der zunehmend landkranken Polizistin in den Kreis der Verdächtigen rückt, scheint der viel bemühte „Heim“-Vorteil endgültig verspielt.
Wolfgang Murnberger inszeniert den ersten ORF-Bundeslandkrimi nach der Romanvorlage von Claudia Rossbacher. Ihm gelingt eine vergnügliche Verquickung von Kriminalgeschichte und örtlichem Lokalkolorit, besetzt mit dem Who is Who der steirischen Schauspielzunft. „Bluad is hoid dicker ois Wosser“, haut die Mutter ihrer ermittelnden Tochter um die Ohren. „Ja“, entgegnet diese, „des Steirerbluad gonz b’sonders.“ (red)