Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Was eine Familie leisten kann
Dokumentarfilm kurz, AT 2021, Schwarzweiß, 30 min., OmeU
Diagonale 2021

Regie, Buch: Sybille Bauer
Kamera: Judith Benedikt, Klemens Koscher
Schnitt: Lisa Zoe Geretschläger
Weitere Credits: Sprecherinnen: Sybille Bauer, Emma Dittlbacher
Produzent:innen: Sybille Bauer

 

„Wie soll ich über meine Kindheit sprechen, wenn ich mich wenig an sie erinnere?“ Vergangenes, Vergessenes, Verdrängtes verdichtet sich in Sybille Bauers radikal persönlicher Erinnerungsarbeit zu einem Bild über eine dysfunktionale Familie. Eine essayistische Reflexion über weibliche Erfahrung von Kontrolle und Unterwerfung, die über Körper und Sprache ausagiert und verhandelt wird.

„Wie soll ich über meine Kindheit sprechen, wenn ich mich wenig an sie erinnere?“ Sybille Bauer nähert sich dieser Herausforderung als Filmemacherin dennoch an. Ein Voice-over vergegenwärtigt Vergangenes, Vergessenes, Verdrängtes in fragmentarischen Momentaufnahmen, die sich zum Bild einer dysfunktionalen Familie verdichten: eine überforderte und überfordernde Mutter, ein zurückgezogener, schließlich abwesender Vater und ein Kind, das sich für die Liebe der Eltern buchstäblich verbiegt. Traumatische Erinnerungen werden mit traumhaft-assoziativen schwarz-weißen Zeitlupenaufnahmen von Körpern verknüpft: makellose Oberflächen, die im Kontext des Erzählten rissig werden, auf darunter verborgene Spuren von Schmerz, Disziplinierung und Manipulation verweisen. Bauers radikal persönliche Erinnerungsarbeit bleibt lückenhaft und verwehrt eine geschlossene Narration. Das individuelle Familienschicksal abstrahierend reflektiert das Essay eine weibliche Erfahrung von Kontrolle und Unterwerfung, die vor allem über Körper und Sprache ausagiert und verhandelt wird.
(Katalogtext, mk)

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