Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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RUBIKON
Spielfilm, AT 2022, Farbe, 113 min., eOmdU
Diagonale 2023

Regie: Leni Lauritsch
Buch: Jessica Lind, Leni Lauritsch
Darsteller:innen: Julia Franz Richter, George Blagden, Mark Ivanir
Kamera: Xiaosu Han, Andreas Thalhammer
Schnitt: Christoph Loidl, Anna Heuss
Originalton: Bertram Knappitsch, Tong Zhang
Musik: Wolf-Maximilian Liebich, Daniel Helmer
Sounddesign: Rudolf Pototschnig
Szenenbild: Johannes Mücke
Kostüm: Monika Buttinger
Weitere Credits: VFX-Supervisor: Franz Brandstaetter Standfotograf: Philipp Brozsek
Produzent:innen: Loredana Rehekampff, Andreas Schmied, Klaus Graf
Produktion: Samsara Filmproduktion GmbH
Koproduktion: Graf Filmproduktion GmbH

 

2056: Eine „Konzernsoldatin“ (Julia Franz Richter), ein Wissenschaftler und ein Biologe befinden sich auf der außerirdischen Forschungsstation Rubikon, von der aus sie mitansehen müssen, wie eine Umweltkatastrophe die Erde zerstört. Eine Mischung aus Sci-Fi-Drama und ökologischer Dystopie als beengendes Kammerspiel, in dem die Protagonist*innen eine Entscheidung treffen müssen: Retten sie sich selbst oder die gesamte Menschheit?



Ihr Leben spielt sich ausschließlich im oktogonalen Inneren einer Raumkapsel ab: Die „Konzernsoldatin“ Hannah (Julia Franz Richter), der Wissenschaftler Dimitri (Mark Ivanir) und der Biologe Gavin (George Blagden) befinden sich im All auf der Forschungsstation Rubikon, von der aus sie mitansehen müssen, wie eine Umweltkatastrophe die Erde zerstört. Sind die drei die letzten Überlebenden? Es wird das Jahr 2056 geschrieben, längst haben internationale Großkonzerne die Weltherrschaft an sich gerissen und Rohstoffe und Ressourcen ausgebeutet. Atemluft ist schon lange Mangelware, deshalb arbeitet Dimitri an einem geschlossenen Ökosystem mit Algen, die aus Kohlenstoffdioxid Sauerstoff erzeugen können – die letzte Chance für die Verbliebenen. Als es Hannah gelingt, Kontakt zu einer Gruppe Überlebender auf der Erde aufzunehmen, stellt sich die Frage, ob die drei Raumfahrer*innen ihre eigenen Leben retten oder sich für die Zukunft der gesamten Menschheit opfern.
Die Filmemacherin Leni Lauritsch inszeniert mit ihrem Spielfilmdebüt RUBIKON ein spannendes Sci-Fi-Drama, das sie mit einer ökologischen Dystopie verbindet. Zwar sieht alles futuristisch aus, die Raumfahrer*innen essen Algengelee und tragen Hightech-Funktionsanzüge in spacigem Retrolook – entworfen von Kostümbildnerin Monika Buttinger –, dennoch bleibt der Zukunftsentwurf immer auch rückgekoppelt an Phänomene unserer Gegenwart, etwa wenn die das Überleben gefährdende Umweltkatastrophe viele Parallelen zur aktuell diskutierten Klimakrise aufweist.
Das Überleben im Weltall erzählt die Regisseurin als ausgeklügeltes Kammerspiel. Die visuelle Enge in der von Szenenbildner Johannes Mücke mit vielen Schleusen eingerichteten Raumstation prägt das großartige Spiel des internationalen Cast, der auf Englisch drehte. Als einzige Bewohner*innen auf der Rubikon finden Hannah, Dimitri und Gavin sich bald in einem Beziehungsdreieck wieder, in dem die Emotionen zwischen Vertrauen und Paranoia changieren. Ihr Versuch, mit ihrer einzigartigen und verantwortungsvollen Situation umzugehen, wird durch immer heftigere Konflikte erschwert. Zum Schluss dieses bemerkenswerten österreichischen Genrefilmprojekts lässt ein moralisches Dilemma die drei unterschiedlichen Weltanschauungen aufeinanderprallen.

(Katalogtext, ast)



Der in einer Wiener Panzerfabrik gedrehte Film muss sich trotz der eingeschränkten Mittel nicht verstecken, die visuelle Gestaltung überzeugt: Rubikon ist ein von oktogonförmigen Schleusen durchtrenntes Raumgewirr, an den sich die Standardsituationen des Genres wie Legobausteine locker andocken lassen.

(Dominik Kamalzadeh, derstandard.at)

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